Als sich die Nebelschwaden über dem Streutal gelichtet hatten, erlebten die Unslebener eine Überraschung. Im Hinterland des Örtchens ragte plötzlich ein Mast in den Himmel: 140 Meter hoch, aus Stahlgitter konstruiert – ein sogenannter Windmessmast.
Der Mast gibt einen ersten Eindruck über die Dimension der Windräder, die in dem Bereich einmal errichtet werden sollen. Die Höhe entspricht genau der Nabenhöhe der Anlagen, erklärte Agrokraft-Geschäftsführer Michael Diestel. Bisher stützten sich die Wirtschaftlichkeitsberechnungen auf zwei, an statistischen Werten orientierte, Gutachten. Um die tatsächlichen Verhältnisse zu erfassen, wurde nun der Mast gebaut. Die Messungen dauern mindestens ein halbes Jahr.
Andreas Bauer, der die kaufmännische Seite des Vorhabens betreut, stützte bisher seine Berechnungen auf eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von etwa sechs Metern pro Sekunde. Damit liege er wohl „im unteren Bereich“. Schwankungen kämen jedoch nicht zum Ausdruck. Bei einem Strompreis von 9,13 Cent je Kilowattstunde werfe eine Anlage pro Jahr rund 550 000 Euro an Erlös ab. Bei einer Investitionssumme von etwa fünf Millionen Euro rechnet er mit einer Amortisierung in etwa 13 Jahren.