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BAD NEUSTADT: Witze für die Heiterkeit im Bus

BAD NEUSTADT

Witze für die Heiterkeit im Bus

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    Unterhaltsam: Kurt Geis im Erzähl-Café.
    Unterhaltsam: Kurt Geis im Erzähl-Café. Foto: Foto: Karin Nerche-Wolf

    „Wenn mer mit dem Omnibus unterwegs is‘, muss mer die Leut‘ doch auch e weng unnerhalt, sonst is‘ des doch nix“, verriet Kurt Geis im Erzähl-Café eins seiner Rezepte für erfolgreiche Lebensgestaltung.

    Und weil eigentlich fast alle Gäste im Gewölbekeller des Caritashauses wussten, dass er viele gute Witze auf Lager hat, wollten sie davon natürlich auch einige hören. Beispiel gefällig? Als er mit seinem Omnibusbetrieb die Linie Bad Königshofen – Bad Neustadt übernommen hatte, sammelte er auf seiner Tour in Bad Königshofen eine Frau auf, die hatte eine Matratze auf ihren Rücken gebunden. „Ja, wo willst denn Du hin?“ „Nach die Neuscht“. „Was willst Du denn da mit der Matratze?“ „Ich muss zum Finanzamt, und die haben geschrieben, ich soll meine Unterlagen mitbringen.“

    So einiges berichtete Kurt Geis auch aus seinem Leben, aus seiner Kindheit und Jugend in Bischofsheim, wo ihn der Omnibusbetrieb des Vaters zu seiner eigenen Passion führte. Schon als Bub kehrte er die Busse aus, als er die Schule beendet hatte, musste er nicht lange überlegen, welchen beruflichen Weg er einschlagen würde. Als er mal eine Tour zum Kreuzberg fuhr, saß vorne neben ihm ein kleines Mädchen. Seine Tochter, vermutete ein Fahrgast, aber es war die kleine Schwester, die nach der langen Kriegsgefangenschaft des Vaters noch zur Welt gekommen war.

    Bei seinen Erinnerungen an die Bischofsheimer Zeit schwärmte Kurt Geis, der im Olympiajahr 1936 geboren wurde, von den sportlichen Möglichkeiten, die ihm das Skifahren und das Fußballspielen boten. Gerne dachte er auch an die Böschemer Faschingsgeselligkeit zurück, die wohl aus der Hochburg aufs Umland abgefärbt habe.

    Mit einer Mark angefangen

    1961 bot sich ihm dann die Chance, die beiden Omnibusse des Autohauses Kuhn aufzukaufen und sich in Bad Neustadt selbstständig zu machen. Mit einer einzigen Deutschen Mark hat er angefangen, alles andere musste die Bank erst einmal mit einem Kredit vorstrecken. Geworden ist daraus ein großes Busunternehmen, zu dem auch noch der Hotelbesitz kam. „Ohne meine Frau wäre das nicht möglich gewesen“, brachte Geis seine Dankbarkeit ihr gegenüber zum Ausdruck. Rosemarie Geis, die er in Bad Neustadt im Goldenen Brünnle kennengelernt hatte und erst zehn Jahre später – 1963 – heiratete, hielt zu Hause die Fäden in der Hand, wenn ihr Mann mit dem Bus durch ganz Europa reiste.

    So kam es, dass sich Kurt Geis am Tag der Kommunalwahl 1978 gleich in den Bus setzte und mit einer Gruppe zum Skifahren fuhr. Man hatte ihn überredet, sich für die CSU aufstellen zu lassen. Er tat's, weil er meinte, ganz hinten (Stadtrat Platz 24, Kreistag Platz 54) werde ihn ohnehin keiner wählen. Als er seine Frau aus dem Skiparadies anrief, gab sie ihm auch eine solche Auskunft. Doch am nächsten Tag sah alles ganz anders aus: „Du bist drin“ hatte eine erneute Zählung ergeben und damit waren die Weichen für das kommunalpolitische Engagement von Kurt Geis gestellt. Seinen Omnibusführerschein hat er übrigens vor vier Jahren abgegeben, denn „irgendwann muss Schluss sein.“

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