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HEUFURT: Wo der US-Bomber abstürzte, ist nun eine Gedenkstätte

HEUFURT

Wo der US-Bomber abstürzte, ist nun eine Gedenkstätte

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    Weite Reise für die Gedenkstein-Einweihung: SSK-Vorsitzender Roland Sillmann, Gedenkstein-Initiator Günther Kerber (von links) und Bürgermeister Robert Müller (rechts) freuten sich über den Besuch aus den USA, Sharon und Darwin Hamann sowie Shirley und Steve Cap.
    Weite Reise für die Gedenkstein-Einweihung: SSK-Vorsitzender Roland Sillmann, Gedenkstein-Initiator Günther Kerber (von links) und Bürgermeister Robert Müller (rechts) freuten sich über den Besuch aus den USA, Sharon und Darwin Hamann sowie Shirley und Steve Cap. Foto: Foto: Eva Wienröder

    Fast 68 Jahre ist es her, dass im Bereich Helmershauck bei Heufurt ein US-Bomber vom Typ B17 notlanden musste. Am Sonntag wurde an der Landestelle ein Gedenkstein seiner Bestimmung übergeben. Er soll an das Ereignis erinnern und ist zugleich Mahnmal für den Frieden, so das Ansinnen der Soldaten- und Schützenkameradschaft (SSK) Heufurt, die federführend verantwortlich für die Einrichtung der Gedenkstätte zeichnet. Angestoßen wurde das Vorhaben vom Nordheimer Zeitzeugen Günther Kerber. Er hatte als Kind die Bruchlandung miterlebt und sich mit weiteren Geschichtsinteressierten intensiv um die Gedenkstätte bemüht.

    Günther Kerber hat in den vergangenen Jahren umfangreiche Recherchen betrieben, um den Ablauf der damaligen Geschehnisse zu rekonstruieren. Auf seine Suchbriefe hin meldeten sich Nachkommen der damaligen Bordmannschaft und auch ein letztes noch lebendes Besatzungsmitglied, von dem Kerber aus erster Hand detaillierte Informationen über das Geschehen von einst erhalten konnte.

    Bei der Feierstunde, die mit einem Flurgottesdienst verbunden war, dankten denn auch der Vorsitzende der SSK Heufurt, Roland Sillmann, und Fladungens Bürgermeister Robert Müller den Nordheimer für sein Engagement. Eingeschlossen in die Dankesworte wurden Heinrich Kümmeth, Rainer Eckert und Erwin Stäblein für die tatkräftige Unterstützung des Projektes und nicht zuletzt Alfred Dietz, der eine Teilfläche seines Grundstücks unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat, um dort die Gedenkstätte errichten zu können.

    Über den Absturz des Bombers B 17 am 25. November 1944 können nur noch wenige Zeitzeugen berichten. „Aber eines ist klar, die Besatzung muss einen Schutzengel gehabt haben, denn dass bei dieser Notlandung alle neun Insassen mit dem Leben davongekommen sind, grenzt an ein Wunder“, so Sillmann. Wie er ausführte, kam der Bomber von einer Mission in Merseburg und wurde von einer Flugabwehrrakete getroffen. Dabei sind drei Motoren ausgefallen. Der Flieger konnte sich noch etwa eine Stunde in der Luft halten, bevor der Pilot zur Notlandung in Heufurt ansetzte. Die Crew, die ohne größere Verletzungen davonkam, wurde dann von Männern des Reichsarbeitsdienstes gefangen genommen und im Fladunger Maulaffenturm eingesperrt. Nachdem die Soldaten von Fladungen aus in unterschiedliche Gefangenenlager gebracht worden waren, kehrten alle zwischen den 30. Mai und dem 19. Juli 1945 in ihre Heimat zurück.

    Pfarrer Georg Neumann hatte im Gottesdienst die Schrecken von Krieg und Gewalt, Flucht und Vertreibung aufgegriffen. Er hob hervor, dass sie nicht nur bei der damaligen Generation Spuren hinterlassen haben, sondern bis heute nachwirken. Der Gedenkstein soll deshalb nicht nur an die Flugzeugnotlandung erinnern, sondern auch zum Frieden mahnen. Das Memento des Friedens wurde zum Abschluss des Gottesdienstes mit dem Aufsteigen weißer Tauben bekräftigt.

    Viele Heufurter wohnten der Feierstunde bei und auch aus den umliegenden Ortschaften war zahlreich Besuch gekommen. Besonders freute man sich über die amerikanischen Gäste. Shirley Cap und Sharon Hamann, die Töchter zweier ehemaliger Besatzungsmitglieder, waren mit ihren Ehemännern aus den Staaten angereist. Die Familien haben im Übrigen die Einrichtung der Gedenkstätte mit einer großzügigen Spende unterstützt.

    ONLINE-TIPP

    Eine Nahaufnahme vom Gedenkstein findet sich im Internet unter rhoengrabfeld.mainpost.de

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