In aller Munde ist das kultverdächtige Oberelsbacher Pax Bräu von Braumeister Andreas Seufert – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Nachfrage war mittlerweile so groß geworden, das Seufert seine kleine Brauerei in der Rathgeberstraße jetzt erweitern musste. Die Investition und die großen Umbaumaßnahmen hat der Oberelsbacher Braumeister selbst in die Hand genommen und ein neues Sudhaus eingerichtet. Unlängst braute er nun den ersten Sud im neuen Werk.
Im Zentrum der Investition seht ein nagelneues Vier-Geräte-Sudwerk. Darin enthalten sind ein großer Maischebottich, ein Läuterbottich und ein Vorlauftank und auch eine Würzepfanne mit Whirlpool-Funktion. Dafür musste der ehemalige Kuhstall komplett umgebaut werden. Insgesamt 1000 Liter Bier können nun auf einmal eingemaischt werden und das innerhalb von nur sechs Stunden.
Brauleistung verachtfacht
„So verachtfacht sich die Brauleistung der alten Anlage von bisher 250 Litern auf nun rund 2000 Liter pro Tag“, zeigt sich Braumeister Andreas Seufert begeistert. Trotzdem sei die Wochenkapazität durch die geringere Anzahl der Gärbottiche auf 4000 Liter pro Woche beschränkt. Zur Anlage hinzu kommen drei große Lagertanks, zweimal mit einer Kapazität von 2000 Litern und einmal mit einer Kapazität von 1000 Litern.
In der neuen Anlage braut Andreas Seufert seine beiden Biere, das untergärige, kupfer- bis kastanienfarbige unfiltrierte Vollbier, sowie das obergärige, bernsteinfarbige, unfiltrierte Weizenbier.
Limitierte Spezialbiersorten
Im ehemaligen Lagerkeller entstehen dazu die Spezialbiersorten, wie das „Lakritz Oatmeal Stout“, das Andreas Seufert derzeit als Spezialität in limitierter Auflage vertreibt.
Ab dem Frühjahr 2012 will Andreas Seufert einen Bierkalender erstellen, das heißt in jedem Monat will er ein anderes Bier brauen und in den Verkauf bringen. „Ich habe viel vor“, so Seufert. Derzeit hat er einen Versuchssud für die von ihm erfundene Bierspezialität „Pumpkin Ale“ angesetzt. Für die Weihnachtszeit hat er sich wieder den „Pacifator“ mit 18,5 Prozent Stammwürze vorgenommen. Zudem soll für das Jahr 2012 ein Jubiläumsbock zum 1200-jährigen Bestehen von Oberelsbach gebraut und verkauft werden.
Dass Seufert auch mit dem neuen Sudhaus immer noch hautnah am Produkt ist, betont er: „Es gibt hier kein Malzkorn, das den Braumeister nicht persönlich gesehen hat!
Täglich im Betrieb aktiv sind Andreas Seuferts Vater Klaus Pluskal und sein Onkel Franz Seufert, die beim Beladen, Etikettieren, Sortieren, Säubern und Abfüllen Tag für Tag dem Braumeister zur Seite stehen. „Von früh morgens bis spät in den Abend“, so Andreas Seufert.
Zutaten aus der Rhön
In der letzten Zeit haben die Kapazitäten der alten Brauanlage einfach nicht mehr ausgereicht: „Wir sind an unsere Grenzen gestoßen“, so Seufert. Mit der neuen Brauanlage will er nun seine Philosophie, was Bier angeht, weiter in die Welt hinaus tragen: Handgemacht, nicht filtriert, Zutaten aus der heimischen Rhön und aus kontrolliert biologischem Anbau sowie der bereits Kult gewordene Pax-Bier-Spruch, der auf jeder „männerfreundlichen“ Ein-Literflasche klebt: „Lasst uns Schwerter zu Zapfhähnen schmieden.“