In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates gehörte die Vorstellung des geplanten Naturlandkindergartens zu den Tagesordnungspunkten, die für die größte Aufmerksamkeit und Diskussion sorgten. Die Geschäftsleiterin der Verwaltungsgemeinschaft Heustreu, Christina Saal, stellte das Projekt, das in der Nachbargemeinde Unsleben realisiert werden soll, dem Gemeinderat vor.
Welche Idee und welches Konzept steckt dahinter? In der Lehmgrube soll von der NES-Allianz kein weiterer Waldkindergarten – den gibt’s ja schon in Hohenroth – sondern ein Kindergarten in Anlehnung an einen Bauernhof mit Tieren und Feldfrüchteanbau konzipiert werden. Entstehen sollen Stallungen, Aufenthaltsräume und Toiletten. Insgesamt werden 25 Plätze für Kinder ab drei Jahren angeboten. Ziel des Ganzen: Die Kinder sollen das Leben im Einklang mit der Natur kennenlernen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 198.000 Euro, wobei 90.000 Euro an Fördergeldern gewährt würden, informiert Saal.
Konkurrenz zum Gemeindekindergarten
Nach den positiven Reaktionen auf den Waldkindergarten in Hohenroth steht man dem Gedanken in der NES-Allianz positiv gegenüber. Trägerin des Naturlandkindergartens soll die Gemeinde Unsleben sein. Jedoch sagen einige Ratsmitglieder das Projekt durchaus kritisch und merkten dabei vor allem die Konkurrenzsituation zum eigenen Kindergarten an. Die Kostenfrage ist ein weiteres Argument, das in die Diskussion eingebracht wurde.
Grundsätzlich wäre das Konzept zwar begrüßenswert, aber man könne nicht alle Wünsche befriedigen, so der Tenor. "Wir müssen endlich damit aufhören, alle Ansprüche erfüllen zu wollen. Das schaffen Staat und auch wir als Kommune auf Dauer nicht", brachte es Bernhard Kraus auf den Punkt. Christina Saal wies darauf hin, dass in der jetzigen Sitzung das Thema lediglich der Information diente.
Vergabe von Bauaufträgen
Aus dem nicht-öffentlichen Teil der letzten Sitzung gab Bürgermeister Thomas Bruckmüller im Anschluss bekannt, dass folgende Gewerke für das neue Feuerwehrgerätehaus vergeben worden sind: Fensterarbeiten: Familie Rolladen Schuhmann, Wollbach; Innenputz./ Trockenbau und Malerarbeiten: Familie Weipert, Stadtlauringen; Metallbauarbeiten: Familie Vorndran, Kleinwenkheim sowie die Feuerwehrtore: Familie Käfer, Gochsheim.
Am neuen Feuerwehrgerätehaus sind die Innendecken inzwischen betoniert worden, teilte der Bürgermeister weiter mit. Im Jugendtreff werden hingegen die Wasserleitungen verlegt und die Toilette installiert. Während die uralte, mächtige Linde in der Unslebener Straße offensichtlich "schwer krank" ist. Darauf machte Bernhard Kraus aufmerksam. Ob sie erhalten werden kann, muss ein Fachunternehmen prüfen.
Weiterhin sind die Anmeldungen für das Ferienprogramm in vollem Gange, teilte Jugendbeauftragter Matthias Gensler mit. Und ohne Gegenstimme wurde die Aufhebungssatzung der überholten Straßenausbaubeitragssatzung verabschiedet, da der Straßenbaubetrag, also eine Erhebung von Beiträgen zur Erneuerung oder Erweiterung von öffentlicher Straßen, bereits vor einigen Jahren abgeschafft wurde.
Bekanntgabe des Rechungsergebnis 2023
Biotopbäume und Totholz sind auf einer Waldfläche im "Ochsenbühl" vorgesehen. Das Projekt wird laut Förster Andreas Henig mit 3050 Euro staatlicherseits gefördert. Kosten für die Gemeinde fallen nicht an. Der Bürgermeister gab das Rechnungsergebnis für das vergangene Jahr bekannt. Demnach belief sich das Gesamtvolumen auf 5.736.189 Euro (Haushaltsplan: 6.062.670 Euro). Die Einnahmen und Ausgaben beliefen sich im Verwaltungshaushalt auf 3.412.896 Euro (Haushaltsplan: 3.128.970 Euro) und im Vermögenshaushalt auf 2.323.293 Euro (Plan: 2.933.700 Euro). Unstimmigkeiten gibt es, was den Vereinspool anbelangt. Um etwaige offene Fragen abzuklären, soll eine gemeinsame Besprechung stattfinden.