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Bad Neustadt: Wort zum Wochenende: Für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen

Bad Neustadt

Wort zum Wochenende: Für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen

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    Thomas Volkmuth, Diakon der Pfarrgemeinde Bad Neustadt/Herschfeld
    Thomas Volkmuth, Diakon der Pfarrgemeinde Bad Neustadt/Herschfeld Foto: Marlon Volkmuth

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    vor einem Jahr starb unser Sohn mit 22 Jahren. Ein schrecklicher Schicksalsschlag für uns alle. Viele haben den Schmerz mitgetragen - fühlend, was es bedeutet, einen geliebten Menschen zu verlieren.

    Auf dem Wargolshäuser Friedhof steht ein Kriegerdenkmal. 38 Namen von jungen Männern, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben ließen oder vermisst wurden. Sie waren für Hitler, fürs Vaterland in den Krieg gezogen, ob aus Überzeugung oder unter Zwang ist nicht vermerkt. Für Franzosen, Engländer, Russen waren sie Feinde. Für ihre Familien, Söhne, Brüder, Väter, Ehemänner. 38 Einzelschicksale – allein in Wargolshausen. Menschen, die im Machtspiel einiger weniger, gewaltsam töteten, starben. Der Zweite Weltkrieg begann mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen und endete mit dem Abwurf zweier Atombomben über Japan. Das Ende einer langen Gewaltspirale mit über 60 Millionen Toten und jeder davon ein Mensch.

    Heute sterben wieder Menschen im Krieg mitten in Europa. Aber statt den Frieden zu suchen, die Gewaltspirale möglichst am Anfang zu durchbrechen, werden Waffen geliefert, alle Brücken abgebrochen und wird der Konflikt von vielen Seiten angeheizt, zum Teil sicher mit den besten Absichten. Doch Waffen töten, nicht Russen, nicht Ukrainer, sondern Menschen - Kinder, Väter, Mütter.

    Zeigen wir den Menschen, dass wir gegen diesen Krieg sind, helfen ihnen, wo es nur geht und schicken Zeichen der Liebe, damit die Menschen dort noch Menschlichkeit spüren. Mir hat zum Beispiel Hoffnung gemacht, dass hier ukrainische und russische Christen gemeinsam das orthodoxe Osterfest gefeiert haben. Hass und Gewalt können nur durch Liebe besiegt werden, niemals mit Waffen. Vielleicht denken Sie jetzt, dass ich verrückt bin, zynisch, weltfremd, ein Träumer. Das ist Ihr gutes Recht. Ich jedoch halte Waffenlieferungen, Hetze, Hass in dieser Situation für verrückter, für zynischer, für weltfremder. "Es gab noch nie einen guten Krieg oder einen schlechten Frieden", wusste schon Benjamin Franklin, ein US-amerikanischer Staatsmann und Schriftsteller.

    Gott möchte, dass wir für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit kämpfen, doch nicht mit Waffen, sondern mit Geist und im Gebet. Das hat er uns in Jesus Christus überdeutlich gezeigt.

    Der Autor: Thomas Volkmuth,
    Diakon der Pfarrgemeinde Bad Neustadt/Herschfeld

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