Vielen rann der Schweiß von der Stirn hinunter auf durchgeschwitzte Hemden. Vor allem aber war aus den Gesichtern Erleichterung abzulesen. Nach fast 90 Kilometern waren 263 Wallfahrerinnen und Wallfahrer am Montagnachmittag auf dem heiligen Berg der Franken, dem Kreuzberg, pünktlich um 17 Uhr angekommen.

Etwas weniger Teilnehmer als im vergangenen Jahr verzeichnet die Statistik der Würzburger Kreuzbruderschaft für heuer. "Es mag auch an der vermehrten Distanz zur Kirche liegen", mutmaßte Wallfahrtsleiter Michael Seufert aus Rottendorf, der seit sieben Jahren die Wallfahrerinnen und Wallfahrer auf dem mühsamen Weg begleitet.

Am Sonntag um 4 Uhr morgens wurden die Gläubigen mit einem Gottesdienst aus der Kirche Neumünster in Würzburg verabschiedet. Am ersten Tag standen rund 50 Kilometer über Arnstein, Wülfershausen und Euerdorf bei sengender Hitze auf dem Programm. Rund 36 Kilometer über Burkardroth und Waldberg waren es am Montag, dann aber mit mehr Steigungen bis zum Gipfelplateau des Kreuzbergs.
Pater Maximilian Bauer, Präses der Würzburger Kreuzbruderschaft, sprach dort vom leeren Kreuz, auf das man blicke. Man sehe das Leid Jesu nicht, so wie man all die menschlichen Fehler nicht sehen wolle, für die der Gottessohn ans Kreuz ging. Jesu erleide auch die Schuld der heutigen Zeit und besiege sie gleichzeitig aus Liebe zu den Menschen. So wie hier gab es an einigen Punkten der Wallfahrt Stationen mit Andachten.

Am Freialtar vor der Klosterkirche wurden die Pilger vom Guardian, Pater Korbinian Klinger, empfangen. Der dankte Gott für die gute Behütung der Wallfahrer-Schar. Schließlich erfolgte der Einzug in die Klosterkirche, ehe es zur Stärkung in die Gaststuben ging. Ein Teil der Pilgerschar übernachtete auf dem Volkersberg oder in Privatunterkünften.
Für den Rückmarsch haben die Würzburger Wallfahrer mehr Zeit eingeplant, Nachtquartiere waren in Burkardroth und in Arnstein vorgesehen. Das feierliche Ende der diesjährigen Wallfahrt der Würzburger Kreuzbruderschaft soll am Donnerstag sein, wenn die große Gruppe am Nachmittag im Würzburger Dom erwartet wird.

Wallfahrtsleiter Seufert vermeldete am Montag keine Zwischenfälle. Hervorheben kann er drei Teilnehmer unter elf Jahren und ebenso viele über 80 Jahren. Der Altersdurchschnitt bewegte sich zwischen 50 und 64 Jahren.