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KOTHEN: Zielstrebige Karriere in der Musik

KOTHEN

Zielstrebige Karriere in der Musik

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    Angehende Ensembleleiterin: Die 20-jährige Manuela Möller (rechts) macht noch ihre Ausbildung an der Berufsfachschule für Musik, bildet parallel dazu aber schon seit mehr als einem Jahr Nachwuchsmusiker im Musikverein Kothen aus.
    Angehende Ensembleleiterin: Die 20-jährige Manuela Möller (rechts) macht noch ihre Ausbildung an der Berufsfachschule für Musik, bildet parallel dazu aber schon seit mehr als einem Jahr Nachwuchsmusiker im Musikverein Kothen aus. Foto: Foto: Petra Heurich

    Gregor Ebert (13) bläst ein Tonleiter auf seinem Tenorhorn. Manuela Möller schlägt dazu den Takt auf ihrem Oberschenkel. Sie ist gerade einmal 20 Jahre jung, und engagiert sich doch bereits seit mehr als einem Jahr, seit Januar 2009, in der Ausbildung des Nachwuchses beim Kothener Musikverein. Vier Jugendliche, zwei Mädchen und zwei Jungen hat sie momentan unter ihren Fittichen. Manuela Möller ist verantwortlich für die Ausbildung der Jugendlichen mit Flügel-, Tenorhorn und Trompete.

    Ein „Tag der offenen Tür“ beim Musikverein in Kothen bedeutete für die 20-Jährige den Anfang ihrer eigenen Musikausbildung. Kurz darauf begann sie, das Spiel auf dem Flügelhorn zu lernen. Ihr Lehrer in Kothen war Christoph Emmert. Seit ihrem zehnten Lebensjahr spielt Manuela Möller bereits in der Kapelle des Kothener Musikverein.

    Sie ist nicht nur ihrem Heimatverein treu geblieben, obwohl sie seit fünf Jahren auch bei den Bad Brückenauer Georgi-Bläsern aktiv ist, sondern auch dem Flügelhorn. Seit drei Jahren spielt sie außerdem Trompete und Klavier. „Das brauche ich fürs Studium“, sagt Manuela. Im Sommer dieses Jahres schließt sie die Ausbildung zur staatlich anerkannten Ensembleleiterin ab.

    Nach dem Realschulabschluss in Bad Brückenau im Jahr 2005 begann Manuela Möller ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Kindergarten im Fuldaer Stadtteil Bronnzell. Es folgte das Fachabitur der Richtung „Gesundheit“ an der Fachoberschule ebenfalls in Fulda. „Im Kopf war aber immer die Musik. Ich musste etwas damit machen“, sagt sie über ihre Berufswahl.

    Während der Prüfungen zum Fachabitur bereitete sie sich deshalb gleichzeitig auf die Aufnahmeprüfung an der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen vor. Bernhard Kimmel, Musiklehrer am Celtis-Gymnasium in Schweinfurt und Andreas Kleinhenz, der Dirigent der Brückenauer Georgi-Bläser, unterstützten sie dabei maßgeblich, erzählt Manuela. Pädagogische Erfahrung, ein erfolgreiches Fachabitur und die erfolgreiche Aufnahmeprüfung in der Tasche, damit waren die Weichen für das Studium in Königshofen gestellt.

    „Ich mache die Arbeit mit den Jugendlichen sehr gerne und werde den Verein dabei unterstützen“, sagte Manuela Möller jüngst in der Jahresversammlung des Kothener Musikvereins. Momentan kann sie ihre Schützlinge aber nicht zu jedem Auftritt begleiten. Das Gelingen der Abschlussprüfung ihrer eigenen Ausbildung als Ensembleleiterin heuer geht vor.

    Aber jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr findet man sie mit Gregor, Vanessa, Alexander und Florentine im Übungsraum der Musiker. „Eine halbe Stunde Praxis, eine halbe Stunde Theorie, mir gefällt der Unterricht bei Manuela“, sagt Vanessa.

    Sie und Gregor heben die besondere Unterstützung von Möller zu den Vorbereitungen für das Leistungsabzeichen des Nordbayerischen Musikbundes hervor. „Sie hat uns sehr geholfen“, berichtet Gregor. „Wir mussten viel lernen für die Theorieprüfung, da hat sie uns Übungsblätter gemacht“, sagt Vanessa. Die Zwölfjährige fügt hinzu: „Auch bei der Gehörbildung hat sie geholfen und uns extra vorbereitet“.

    Manuela Möller schmunzelt im Hintergrund, ob soviel Lob für ihre Person. Bescheiden winkt sie ab. „Auch ich kann nur profitieren“, sagt sie und erinnert an ihre Ausbildung zur Ensembleleiterin. Die befähigt sie zur Leitung von musikalischen Ensembles im Bereich der Laienmusik. Dazu gehören Chöre ebenso wie Blas- und Kammerorchester.

    Doch zunächst stehen die praktischen Prüfungen im Hauptfach Trompete und im Pflichtfach Klavier an. Es folgen die theoretischen Prüfungen, bei denen Kenntnisse in Musikgeschichte und Tonsatz gefragt sind, vor allem aber in instrumentaler Ensemble-Leitung und Chorleitung.

    „Eine gute Vorbereitung für ein Hochschulstudium“, sagt Möller, die weiter die Musik zum Lebensinhalt machen möchte. „Osnabrück, Würzburg, Wiesbaden oder Nürnberg“, nennt sie Standorte von Musikhochschulen, an denen sie ihre Karriere in der Musik fortsetzen könnte. Das heißt für sie wieder doppelte Vorbereitung: Denn während der Abschlussprüfungen an der Musik-Berufsfachschule laufen parallel die Aufnahmeprüfungen der Musikhochschulen.

    Um aber überhaupt an einer solchen Aufnahmeprüfung teilnehmen zu können, muss Manuela Möller die erste Hürde schaffen: Fleißig Bewerbungsformulare ausfüllen und sich nebenbei durch Vorspiele bei Professoren vorstellen, so wie sie das bereits an den Musikhochschulen in Osnabrück und Würzburg getan hat. Die 20-Jährige ist sicher, dass die Musik ihren weiteren Berufsweg bestimmen wird.

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