Am Mittwochabend wurde Jubiläum gefeiert. Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Regierungsvizepräsident Andreas Metschke lobten den unermüdlichen Einsatz des Personals und wünschen den Bewohnern des Friederike-Schäfer-Heims einen weiterhin erfüllten, zufriedenen und freudigen Lebensabend.
Die Vorgesichte des städtischen Hauses begann 1951, als ein städtisches Altenheim in der Hennebergstraße (ehemalige Kinderklinik) errichtet wurde. Vorgänger war eine Pfründneranstalt in der Rüfferstraße, die nach dem Zweiten Weltkrieg abgebrochen worden war. Das Altenheim hatte 47 Betten, war schnell zu klein.
Den Baubeginn des Friederike-Schäfer-Heims am Fischerrain, in der Peters- und in der Judengasse feierte die Stadt im April 1960. Die Familie Schäfer hatte das Grundstück kostenfrei zur Verfügung gestellt und teilte sich mit der Hospitalstiftung der Stadt die Baukosten.
Einweihung war 1962. 1990/91 wurden im zweiten Stock des Altenheims 38 Pflegeplätze und sieben Kurzzeitpflegeplätze eingerichtet. 1996 erfolgte mit der Generalsanierung die Umstellung des ganzen Hauses zu einer vollstationären Einrichtung der Altenpflege (103 Pflege- und sie Kurzzeitpflegeplätze).
31 Pflegeplätze
Modernisierung und Erweiterung kamen in den Jahren 2007/08. Im benachbarten Gebäude, das bereits der Hospitalstiftung gehörte, entstanden weitere 31 vollstationäre Pflegeplätze und einige behindertengerechte Appartements. Auch wurden die beiden Innenhöfe attraktiver.
Nach Beiträgen des FAG Kugelfischer Sängerchors gegrüßte OB Remelé im Speisesaal Bewohner, Personal und Gäste, darunter die Familien Schäfer und Ritzmann, die Bürgermeister Klaus Rehberger und Kathi Petersen, Stadträte sowie seine Vorgänger Gudrun Grieser und Kurt Petzold. Der OB führte aus, dass Schweinfurt immer älter werde, dass sich das Rathaus der sich ändernden Bevölkerungsstruktur stellen müsse, dass Schweinfurt mit zehn Heimen bei der Pflege gut aufgestellt sei und Lebenskomfort im Alter biete. Als ein Vorzug des modernen Hauses nannte er die Lage im „Herzen der Stadt“. Lob gab es für das 60-köpfige Personal, das mehr als nur eine Grundversorgung biete, das unzählige Programme ermögliche.
Regierungsvizepräsident Andreas Metschke sprach über den „nicht einfachen Dienst“ in einem Pflegeheim. In dem „bestens ausgewiesenen und anerkannten“ Friederike-Schäfer-Heim stünden die alten Menschen im Mittelpunkt. Diese seien abhängig von der Hilfe anderer geworden. Das helfende Eingreifen sei auf die Bewahrung eines möglichst selbstständigen und selbstbestimmten Lebens auszurichten.
Vorne in Deutschland
Der Mensch sei zu schützen, dürfe nicht zur Nummer werden, so Metschke. Das Schäfer-Heim stehe für die verwirklichte Solidarität mit den alten Menschen, stehe „vorne in Deutschland“ durch das Einfühlungsvermögen und die Kraft der Mitarbeiter.
Fritz Schäfer erinnerte an den 23. Juli 1962. Sein Vater Georg, Sohn der Namensgeberin Friederike, hatte damals gesagt, dass die Geschwister Schäfer mit dem Schlüssel für das neue Haus ein Stück von ihrem Herzen an die Stadt übergeben würden.
Hintergründe für Georg Schäfer seien die Erinnerungen an die 1911 verstorbene Mutter, das Zusammensein der Geschwister, die Weggabe des Grundstückes, auf dem die Werkstatt des Vaters gestanden war, die finanzielle Beteiligung der Familie und auch das Gedenken daran, dass Schweinfurt wegen der Wälzlagerproduktion während des Zweiten Weltkriegs Ziel der Luftangriffe geworden sei, gewesen. Der Wunsch, den Schweinfurtern etwas zu geben, sei später auch für die Unterstützung beim Bau des Stadttheater, des damaligen Polytechnikums (jetzt FH) und bei der Übergabe der Gemäldesammlung für das Museum Georg Schäfer mit ursächlich gewesen.