Für Veranstaltungen auf der Freilichtbühne mit ihren 2000 Zuschauerplätzen will die Dorferneuerung Sömmersdorf einen Bedarfsparkplatz am Ortsrand bauen, um den Verkehr aus dem Dorf heraus zu halten. Geparkt werden soll dann auf etwa zwei Hektar Fläche mit Schotterrasen. In der Gemeinderatssitzung in Euerbach wurde die konkrete Planung dazu vorgestellt.
Am nördlichen Rand des Passionsspielortes gibt es an der Obbacher Straße bereits einen Behelfsparkplatz mit Platz für circa 170 Pkw. Angrenzend daran sollen nun Richtung Osten weitere etwa 570 Autos eine Stellfläche auf Schotterrasen erhalten, erläuterte Alexander Bär vom beauftragten Planungsbüro, der Planungschmiede Braun (Würzburg) den Gemeinderäten.
Die Fahrgassen zwischen den Parkreihen werden geschottert. Wo sich die parkenden Autos gegenüberstehen, ist ein 1,70 Meter breiter Grünstreifen geplant.
Platz für 17 bis 20 Busse
Asphaltiert werden nur die neun Behindertenparkplätze sowie am südlichen Rand die von Osten hereinkommende, drei Meter breite Zufahrtsstraße. Sie wird im Platzbereich an ihren beiden Seiten für etwa 17 bis 20 parkende Busse verbreitert. Bei Bedarf kann auch eine der Pkw-Fahrgassen für zusätzliche Busparkplätze reserviert werden.
Am nördlichen Rand des Parkplatzes wird nach einem Graben ein sechs Meter breiter Grünstreifen das Gelände einzäunen. Am südlichen Rand, rechts neben der Zufahrtsstraße, bestehen bereits ein Graben und eine Hecke zur dahinterliegenden Siedlung. Aufgrund des südöstlichen Gefälles des ganzen Geländes wird auch auf der linken Seite der Zufahrtsstraße eine Entwässerung geschaffen. Eine zusätzliche Drainage sowie eine Rückhaltung sorgen für den kontrollierten Wasserabfluss.
Die Zufahrtsstraße führt vom Platz aus in einer Länge von 830 Meter zunächst parallel zur Siedlung und dann etwa 200 Meter östlich der Bebauung im 90 Grad Winkel hin zur Bundesstraße 303. Der Festspielverkehr wird von dort als Einbahnverkehr bei der Hin- und Rückfahrt gelenkt, es findet kein Begegnungsverkehr statt. Deshalb ist die Straße auch nur drei Meter breit, plus je 75 Zentimeter Bankett an beiden Seiten und plus Graben.
Lärmschutz: Grenzwerte werden eingehalten
Der Lärmschutz für die Siedlung wurde geprüft, so Bär. Bei der Berechnung der Schallemissionen war der Nachtzeitraum der Gradmesser, dabei gelten strengere Grenzwerte. Das Ergebnis: Für alle benachbarten Wohnhäuser werden die Grenzwerte eingehalten. Das gleiche gilt auch für den Verkehr auf der Erschließungsstraße.
Die ganze Baumaßnahme, Parkplatz und Zufahrtsstraße, sind auf 1,3 Millionen Euro Bruttokosten veranschlagt. Laut Bär ist eine 80-prozentige Förderung der Nettobaukosten über das ELER-Programm der EU (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) möglich. Bedingung ist, dass bis Ende 2024 die Maßnahme fertig ist. In diesem Jahr sollen auch die nächsten Sömmersdorfer Passionsspiele sein.
Den Flächenverbrauch für die Zufahrt und für den Parkplatz kritisierte Gemeinderat Günter Hutter. Außerdem meinte er, die Gemeinde müsse angesichts von Lärmbeschwerden von Anwohnern "die Sache klären".
Fördermittel derzeit sehr günstig
Es gebe einen Beschluss der Dorferneuerung Sömmersdorf, entgegnete die sitzungsleitende zweite Bürgermeisterin Gabi Jakob, an den sich die Gemeinde anschließe. Der Parkplatz werde gebraucht, um die Belastung der Bürger durch parkende Busse und Autos im Ort wegzunehmen. Zudem seien derzeit die Fördermittel sehr günstig. Mit dem Begrünungsplan werde das Gelände außerdem naturnah gestaltet. Im Übrigen stehe jedem der Rechtsweg offen. Das Landratsamt sei die zuständige Behörde, nicht die Gemeinde.
Die Zufahrtsstraße verbrauche keine landwirtschaftliche Fläche, ergänzte Jonas Weigand. Ein Graben daneben sei sinnvoll. Zudem wolle die Gemeinde doch das Engagement in Sömmersdorf würdigen und fördern.
Ein Lärmschutzgutachten vom Februar habe rechtssicher nachgewiesen, dass der Lärm von Parkplatz und Zufahrtsstraße nicht über den erlaubten Werten liege, betonte Planer Frank Braun. Zudem sei der Parkplatz nicht genehmigungspflichtig, die Anlage müsse von der Gemeinde nur gewidmet werden.
Mit der Gegenstimme von Günter Hutter erkannte der Gemeinderat die Planung an. Die Verwaltung soll nun den Förderantrag stellen.