Das Schicksal der Menschen in Ukraine nach dem russischen Überfall hat die Malteser in Abersfeld bewogen, eine Hilfsaktion zu starten. Innerhalb von nicht einmal 48 Stunden kamen 4,5 Tonnen an Lebensmitteln und Verbandsmaterial zusammen. "Ich bin total glücklich und so stolz auf meine Helfer", freut sich Christian Margraf, der Ortsbeauftragte im Ort.
Er war eine Woche zuvor am 6. März auf der Rückfahrt aus dem Ahrtal, wo er mit Helfern der Organisation "Dachzeltnomaden" Geschädigten der Hochwasserflut geholfen hat. Da erreichte ihn die Nachricht, dass der Malteser-Ortsverband Estenfeld Hilfsgüter für die Menschen in der Ukraine sammelt und an die polnisch-ukrainische Grenze bringt. Dort werden sie von Maltesern übernommen, die vor Ort im Einsatz sind.
Gesammelt wurden am Samstag und Sonntag, 5. und 6. März, haltbare und gut transportierbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Bohnen, Mehl, Kaffee und Zucker sowie Verbandsmaterial und Schmerzmittel. "Wir erhielten Geldspenden in Höhe von unglaublichen 3781,21 Euro", berichtet Christian Margraf. Besonders beeindruckt habe ihn und die Helfer Kinder aus Abersfeld, die spontan am Sonntag gegen Spende selbstgebackenen Kuchen anboten und einen Erlös von 818,21 Euro zur Spendensumme beisteuern konnten. Dass so schnell die Hilfsaktion schon am Samstag und Sonntag auf die Beine gestellt werden konnte, lag an auch an den Aufrufen via Internet.
Im Feuerwehrhaus Abersfeld, der Sammelstelle, packten die 22 Helfer in zusammen 130 Stunden 168 Kartons, deren Inhalt in deutscher und ukrainischer Sprache außen angebracht wurde. So konnte Christian Margraf noch am Sonntagabend einen Lastkraftwagen mit drei Tonnen Hilfsgütern nach Estenfeld bringen, der von dort aus von Maltesern übernommen und an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht wird. Auch das gesammelte Geld übergab er, um vor Ort dort noch notwendig benötigte Sachen zu kaufen.
Am Dienstag ist Christian Margraf mit einem weiteren Malteserkollegen nach Kattowitz, Polen, gefahren, um sich im Auftrag der Malteser-Zentrale in Köln über die weitere Vorgehensweise bei Hilfslieferungen zu informieren. In Abersfeld konnten die Helfer 1,5 Tonnen an Lebensmitteln in einer Halle der Firma Derleth einlagern. Die Mitglieder des Abersfelder Malteser-Ortsverbandes sind sich sicher, dass auch in Zukunft noch Hilfe für die Menschen in der Ukraine und den von dort vor dem Krieg Geflohenen nötig sein wird.
