Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht einzelne Wanderer oder Gruppen das Riedholz und die Grettstadter Wiesen in Schwebheim besuchen und die dortigen Attraktionen in Flora und Fauna beobachten und auf Fotos verewigen.
1999 erhielt der damalige Bürgermeister Hans Fischer aus den Händen von Staatssekretärin Marianne Deml die Urkunde des Freistaates Bayern für das Riedholz als erstes Bayerisches Naturwaldreservat in einem Gemeindewald. Es erstreckt sich über eine Gesamtfläche von rund elf Hektar, besteht zum Teil aus einem Erlenbruchwald und wird durch das gestaute Wasser des Froschbaches mit ausreichend Grundwasser versorgt, solange dieser Wasser führt.
Die Gemeinde Schwebheim hatte das Riedholz 1971 von der Bundesvermögensverwaltung erworben, zuvor waren große Holzmengen entnommen worden. Das Riedholz wurde zusammen mit den Grettstadter Wiesen in ein Naturschutzgebiet umgewandelt. Nach und nach nahm die Gemeinde Teile des Riedholzes aus der Bewirtschaftung heraus, sie erhielt für ihre Bemühungen um den Naturschutz 1995/96 und 2005 den Staatspreis des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Motor war damals der inzwischen verstorbene Bürgermeister Fritz Roßteuscher, der die „ökologische Flurbereinigung“ Mitte der 1980er Jahre einleitete, die wurde von seinem Nachfolger Hans Fischer in seinem Sinne weitergeführt.
Immer wieder ist das Riedholz Gegenstand von Medienberichten, die tauchen auch in Fachpublikationen auf.
Mit großem Aufwand bemüht sich Schwebheim, das Gebiet möglichst naturbelassen zu erhalten. Ein Netz von Wanderwegen ermöglicht es den Besuchern, den pflanzlichen und tierischen Schönheiten nah zu kommen, ohne sie zu zerstören. Jede Jahreszeit bietet den Wanderern andere Sehenswürdigkeiten. Und stürzt bei einem Sturm eine der Birken, so wird deren Holz nicht entnommen, nur der Waldweg wird wieder begehbar gemacht. Derzeit kann man verschiedene Falterarten, zum Beispiel den Kaisermantel, oder Pflanzenschönheiten wie Baldrian und Blutweiderich bewundern.

