Einen ihrer Weihnachtswünsche hat sich die Gemeinde Schonungen bereits vor dem Fest erfüllt: Sie hat den Mietvertrag mit der Hausener Kirchengemeinde bezüglich der dortigen Alten Schule (wir berichteten) unter Dach und Fach gebracht. Diese frohe Botschaft verkündete Bürgermeister Stefan Rottmann anlässlich der Jahresschlusssitzung des Gemeinderats im Gasthaus „Zur Gemütlichkeit“ in Forst.
In einem Jahr dürfte bei gleicher Gelegenheit von der Eröffnung des neuen Bahnhaltepunkts und der Alten Schule Hausen, vom Bau der neuen Grundschule und des Gewerbegebiets Tiefer Graben, vom Kanalbau in Rednershof sowie von Schonungen nach Marktsteinach, vom Abschluss der Umgestaltung am Forster Dorfanger und natürlich von massiven Fortschritten bei der Altlastsanierung zu berichten sein, wünschte sich Rottmann in der Vorausschau: „2014 wird das Jahr der Baustellen werden. Uns wird nicht langweilig.“ Man werde kräftig investieren und voraussichtlich in den nächsten vier Jahren rund 43 Millionen Euro verbauen.
Daran mitgeplant und -entschieden haben auch jene zwei Drittel der Gemeinderäte, die nicht mehr für die Kommunalwahl 2014 kandidieren werden und denen der Bürgermeister für ihr Engagement, ihre Ideen, ihren Einfallsreichtum und Idealismus im ablaufenden Jahr dankte. Mit einer mehrheitlich neuen Garde an Räten gelte es, in der nächsten Wahlperiode ähnlich respektvoll und fair miteinander umzugehen sowie konstruktiv in der Sache zusammenzuarbeiten, zum Beispiel an der Infrastrukturverbesserung (ÖPNV, Mobilfunk, Ärzteversorgung, Wohnraum/Leerstände), am sozialen Miteinander, an der Lebensqualität und am Image Schonungens.
„Es kommt aber auch auf jeden Einzelnen in der Gemeinde an. Unsere knapp 8000 Einwohner sind der entscheidende Erfolgsfaktor.“ Jeder könne sich einbringen – im Großen wie im Kleinen. „Angesichts leerer Gemeindekassen und begrenzter personeller Kapazitäten wird die Kunst der Zukunft sein, aus wenig bis nichts etwas zu machen“, so der Gemeindechef.
Im Rückblick auf dessen erstes volles Amts(kalender)jahr sparte SPD-Fraktionssprecher Klaus Reimann nicht mit Lob: für Rottmanns ungebrochenen Eifer, den aus der Amtszeit des Vorgängers übernommenen „Sack voller Pläne“ anzupacken, und für die vielen neuen Ideen, für die er den Gemeinderat und auch die Bürger begeistern konnte. Der Bahnhaltepunkt trage seine Handschrift. Dass das neue Weihnachtsmarkt-Konzept am Bach angekommen sei und bestens angenommen werde, habe die heurige zweite Auflage laut Reimann klar bewiesen. Dass nun auch noch ein Investor für das Gewerbegebiet Tiefer Graben gefunden wurde, das hätte keiner der scheidenden Gemeinderäte gedacht, noch erleben zu können.
Dank an die Ehrenamtlichen
Lob an die Verwaltung für deren Arbeit, Geduld und Nachsicht mit den wissbegierigen Gemeinderäten formulierte auch Zweiter Bürgermeister Thomas Rösch im Namen der CSU-Fraktion. Er dankte ebenso dem Bauhof und den Ehrenamtlichen, Vereinen und Kulturträgern in der Großgemeinde: So vieles könnte ohne deren Arbeit nicht für die Bürger angeboten oder erledigt werden. Rösch erweiterte seine Wunschliste bis zum Zielzeitpunkt 2017, wenn man „die schwierigen Jahre“ mit den Großprojekten Altlast, Grundschule und Kanalbau hinter sich haben werde. Bis dahin müsse die Gemeinde ihr Geld „mit Ideen und Fantasie“ gut einteilen. Denn man werde sicherlich auch mit unverhofften Projekten überrascht werden, so seine nicht unrealistische Prognose.
Mit einem Augenzwinkern prophezeite Rösch auch den künftigen Gemeinderäten, dass sie sich der langfristigen Richtigkeit ihrer noch so gewissenhaft gefassten Beschlüsse im Gremium nie sicher sein können. Denn im Nachhinein wüssten die Stammtisch-Weisen sowieso, dass „fast immer alles falsch“ entschieden werde.