(mjs) Im elften Jahr nach ihrem Bekanntwerden soll 2011 nun die Beseitigung der Sattler-Altlast in Schonungen beginnen. Die dafür notwendigen Arbeiten sind im Sanierungsplan zusammengefasst. Hier die einzelnen Schritte, wie sie die „Solidargemeinschaft umweltbewusster Bürger“ (SuB) laut einer Mitteilung seinen Mitgliedern vorgestellt hat:
Die Bauabschnitte
2011 soll der Abriss der fünf Wohnhäuser erfolgen, deren Grundstücke hochgradig verseucht sind. Parallel dazu wird die Sanierung in der Hausener Straße beginnen, später folgen die Sattlerstraße und in einer letzten Bauphase bis 2015 der am stärksten belastete Bereich nahe des Bachwehrs.
Die Grundstücke
17 gemeindliche und 33 private Flächen werden mit Sanierungsmaßnahmen belegt, 73 Flächen kommen in ein so genanntes Monitoringverfahren, bei dem kein Boden ausgetauscht wird. Ziel der Sanierung: Alle Grundstücke erhalten eine Altlastenfreistellung.
Die Verladestation
Von zentraler Bedeutung ist das Grundstück der ehemaligen Wäscherei Richter. Dort wird neben der Sattlerwiese eine erste zentrale Verladestation installiert – beide Flächen sind bereits im Eigentum der Gemeinde. Die Sattelschlepper sollen dort mit dem belasteten Material bestückt und abgedeckt werden. Eine Reifenwaschanlage sorgt dafür, dass die Fahrzeuge keine Kontaminationen verschleppen, bevor sie nach Geldersheim zur Deponie Rothmühle geschickt werden. Dort wird eine Deklarationsfläche ausgewiesen, um die Kontamination anhand von Proben genau zu definieren und für die jeweilige Entsorgung einzuordnen.
Der Verkehr
Sechs Lastwagen passieren pro Stunde den Ort. In einer Art Rundverkehr sollen sie über Waldsachsen auf die B 303 fahren. Das zumindest nennt SuB-Vorsitzender Theo Kohmann die wahrscheinlichste Variante. Dritter Bürgermeister Gerd Barthelmes weist auf den zusätzlichen Baustellenverkehr (Gerätschaften, Mitarbeiter, Baumaterial) hin. In einer gesonderten Bürgerversammlung zur Sattler-Altlast soll das beauftragte Ingenieurbüro die Logistik erklären. Insgesamt werden 110 000 Tonnen verseuchtes Erdmaterial abtransportiert und die gleiche Menge sauberer Boden wieder verfüllt.
Die Zukunft
Sechs Millionen Euro könnten städtebaulich im Bereich der ehemaligen Farbfabrik verplant werden, um das Wohnquartier aufzuwerten. 80 Prozent Zuschüsse sind zu erwarten; dazu muss das Projekt bis 2015 abgerechnet sein. Vom Hegholz ist eine neue Zufahrtsstraße über das Richtergelände zur Sattlerstraße geplant. Der Bach soll erlebbarer und von der Sattlerstraße aus seinem ursprünglichen Bachbett weggeführt und an der Sattlerwiese komplett an den Berghang verlegt werden, um Platz für ein neues Seniorenwohnheim zu schaffen. Grünanlagen, Parkplätze und Fußwege entstehen laut Planung ebenso wie eine Verbindungsstraße zwischen Werlingstraße und Bauhof. Vorgesehen sind auch neue Bauplätze für Investoren und junge Familien. Die Gemeinde denkt über ein Nahwärmenetz nach. Quelle: SuB