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GRAFENRHEINFELD: 223 Martinsgänse waren im Ofen

GRAFENRHEINFELD

223 Martinsgänse waren im Ofen

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    Fleißig haben die Senioren für Sankt Martin gebacken: 223 Martinsgänsche wurden ausgestochen und in den Ofen geschoben.
    Fleißig haben die Senioren für Sankt Martin gebacken: 223 Martinsgänsche wurden ausgestochen und in den Ofen geschoben. Foto: Daniela Schneider

    Wenn Sie diese Zeilen lesen, gibt es sie schon nicht mehr: die 223 goldgelben, knusprigen Martinsgänschen mit den Rosinenaugen, die die Senioren bei ihrer letzten Begegnung für die Grafenrheinfelder Kindergartenkinder gebacken haben.

    Die Gänse gehören zur Martinszeit wie die selbstgebastelten Laternen, die stimmungsvollen Lieder und St. Martin hoch zu Ross. Für die Jüngsten im Ort ist der St. Martinsumzug eines der Highlights im Kindergartenjahr, und die knusprigen Gänschen bilden traditionell den leckeren Abschluss der alljährlichen Martinsfeier auf dem Kirchplatz.

    Doch die Tradition der von den Senioren gebackenen Martinsgänse ist noch relativ jung. Erst vor sechs Jahren kam Gundi Katzenberger, Leiterin der gemeindlichen Kindertagesstätte Bühl, mit ihrer Idee zur Seniorenbegegnung, Alt und Jung über die Martinsgänse zusammenzubringen. Mit dabei hatte sie auch gleich ein Rezept, das die wohl etwas fragilen Gänschen zwar nicht unzerbrechlich, aber viel stabiler machte – definitiv ein Pluspunkt in Bezug auf die kindliche Stimmung.

    Generationsverbindende Idee

    Die generationsverbindende Idee kam prima an: Die Mitglieder der Seniorenbegegnung fanden es schön, etwas für die Jüngsten der Gemeinde zu tun, und die wiederum revanchieren sich im Laufe des Jahres mit gemeinsamen Aktionen, wie der alljährlichen Einladung zum Gartenfest. Und so backen die Senioren nun seit sechs Jahren kurz vor dem großen Martinsumzug der beiden Kindertagesstätten eifrig die Martinsgänse nach bewährtem Kindergartenrezept, wie Herlinde Heinisch vom Leitungsteam erzählt.

    Die ersten Martinsgänse wurden noch im uralten Elektroherd des ehemaligen Pfarrheims backblechweise rösch gebacken. Nach dem baubedingten Zwischenstopp im Schützenhaus gab es im Haus der Begegnung eine Premiere: Erstmalig landeten die Gänschen im nagelneuen überdimensionalen Ofen gleich auf zwei Etagen, da ging das Backen dann noch flotter.

    Gut eineinhalb Stunden werkelte die gut zehnköpfige Backriege, um den Teig, den das Leitungsteam daheim schon vorbereitet hatte, in Gänseformat zu bringen. Immerhin 3,5 Kilogramm Mehl, 1400 Gramm Margarine, 1400 Gramm Zucker, sieben Päckchen Backpulver und sieben Päckchen Vanillezucker, 21 mittelgroße Eier und 700 Gramm saure Sahne (wohl der Bestandteil für die Stabilität) galt es zu verarbeiten. Teilt man die ganzen Angaben durch sieben, hat man übrigens das backstabile Kindergartengeheimrezept für den Hausgebrauch.

    35 bis 40 Senioren treffen sich

    Ausrollen, ausstechen, Rosine in den Teig drücken, mit Eigelb bestreichen und dann bei 160 Grad Umluft ab in den Ofen. Ein Großteil der Gänschen stammt übrigens aus der Backform von Robert Henkelmann, der nach eigener Auskunft das letzte Mal vor gut 15 Jahren Backutensilien in den Händen hatte. Und auch Otto Riegler aus Röthlein wagte sich immer mal wieder auf das für ihn bis dato unbekannte Backterrain.

    Die Seniorenriege hat sich in den letzten Jahren sichtlich vergrößert: 35 bis 40 Seniorinnen und Senioren treffen sich alle zwei Wochen zur Begegnung im neuen Pfarrheim. Die jüngste Teilnehmerin ist 63, die älteste, Helga Wahler, 94 Jahre alt. Sie hat bislang immer mitgebacken, jetzt machen die Augen aber nicht mehr mit, bedauert sie.

    Die Seniorenbegegnung unter der Leitung von Herlinde Heinisch, Rita Gießübel, Pia Kuntschar und Christa Markert ist im Dorfgeschehen sehr aktiv. Die Mitglieder helfen bei der Kirchweih mit, binden Kräuterbüschel und veranstalten im Rahmen der 14-tägigen Donnerstagstreffen im Haus der Begegnung Vorträge, Bastelnachmittage, Gedächtnistraining, Sitztänze, Ausflüge und Feste. Relativ neu ist es, dass sich an den begegnungsfreien Donnerstagen um 14.30 Uhr regelmäßig eine Gruppe in der Amtsvogtei zum Kartenspielen trifft. Neue Interessenten sind immer willkommen.

    Zurück zu den Martinsgänschen: Natürlich wurde das süße Gebäck auch von den Senioren selbst getestet. Das Fazit lautete: sehr lecker. Auch guter Geschmack ist nämlich generationsübergreifend.

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