Die Neubert-XXXLutz-Gruppe aus dem österreichischen Wels will in der großen Grünfläche vor ihrem künftigen Einrichtungshaus an der Amsterdamstraße im Maintal einen 25 Meter hohen roten Stuhl aufstellen. „Eine Holzkonstruktion mit indirekter Konturenbeleuchtung“, berichtete Rosemarie Czegley-Albert, Leiterin der Bauverwaltung, am Donnerstag dem zunächst etwas erschrockenen, aber letztlich ziemlich begeisterten Bau- und Umweltausschuss.
Der weithin sichtbare Riesen-Stuhl ist eine spektakuläre Werbeanlage, auf die sich Czegley-Albert Mitte Februar, nach zähen Verhandlungen, mit der „widerspenstigen“ Autobahndirektion verständigt hat. Der Stuhl ersetzt den ursprünglich geplanten 18 Meter hohen Pilon mit 276 Quadratmetern Werbefläche, steht aber im Gegensatz zu diesem weit weniger nah an der Autobahn. Ein Kompromiss, so Czegley-Albert. Der genaue Standort werde erst im Rahmen des Neubaus festgelegt. Solche Stühle wolle das Unternehmen generell an alle seine Neubauten stellen, berichtete Czegley-Albert. Einer stehe bereits, „mitten in Nürnberg“.
Das im Maintal schon seit Jahren geplante Möbelhaus wird laut Unternehmenssprecher Thomas Saliger 28 Millionen Euro kosten und „das mit Abstand modernste Einrichtungshaus in Europa“ sein, mit etwa 270 Arbeits- und 30 Ausbildungsplätzen. Die Eröffnung sei für 2009 geplant, teilte Saliger mit.
Der Fachausschuss des Stadtrats hat am Donnerstag – ohne Gegenstimme – mit dem Stuhl auch größere, über die Festlegungen im Bebauungsplan hinausgehende Werbeflächen genehmigt: für das Lutz-Einrichtungshaus mit 30 000 Quadratmetern Verkaufsfläche und einer teilverglasten Blechfassade und für den „Möbelix“-Discountmarkt nebenan mit 4000 Quadratmetern. Die Verkaufsfläche für Glaswaren, Keramik, Porzellan und Kunstgewerbe ist auf 2300 Quadratmeter begrenzt, die für Leuchten und Heimtextilien auf jeweils 1300 Quadratmeter. 710 Stellplätze bietet der Parkplatz. Das Grundstück ist erschlossen und bezahlt, die Baugenehmigung raus. Der Bau könnte also jederzeit beginnen.