Da fügte es sich gut, dass das Schuljahr 2008/09 in Bayern ohnehin dem Rahmenthema „Gesundheit und Bewegung“ gewidmet ist. Die Kinder an der Albert-Schweitzer-Grundschule hatten dazu bereits im Herbst eine Hallenolympiade sowie im Winter ein Eisfest absolviert. Es fehlte nur noch eine geeignete Veranstaltung für den Frühling. Deshalb fiel der Vorschlag der Sportbeauftragten Christine Riedl, es doch einmal mit einem Wohltätigkeitslauf zu probieren, auf lebhaftes Interesse. Zeitgleich wurde durch einen Zeitungsartikel eine Lehrerin auf das Schicksal von Familie Götz aus Unterspiesheim aufmerksam, die mit Hilfe von Spendengeldern ihrer spastisch gelähmten 16-jährigen Tochter Jasmin eine Delfintherapie in der Türkei ermöglichen wollte, um dadurch eine Besserung ihrer Bewegungsfähigkeit zu erreichen.
Leider meinte es der Wettergott zunächst gar nicht gut. Noch vor dem Start der 262 Schüler öffnete er die Schleusen und setzte einen Teil des geplanten Weges unter Wasser. Angefeuert durch die Eltern absolvierten die Kinder eine 680 Meter lange Runde um das Herzstück des Bergl herum.
Bis zum nächsten Gewitterguss brachten die Kinder 2115 Runden hinter sich und damit eine Laufleistung von immerhin 1438 Kilometern.
„Na, wie weit wärt ihr denn gekommen, wenn ihr die Strecke am Stück hintereinander gelaufen wäret?“, fragte die Schulleiterin.„Bis nach Russland“ rief ein Schüler. „Nein, bis zur Türkei“, warf ein Mädchen aus der 4. Klasse ein. „Na ja, immerhin bis Griechenland wärt ihr schon gekommen“, lobte Göb-Endres, „aber viel wichtiger ist, dass Jasmin es auch mit Hilfe unserer Spenden bis in die Türkei geschafft hat“.
Und dann wurde es noch einmal ganz spannend, als die Schulleiterin die Spendensumme bekannt gab, die für die gesponserten Runden zusammenkam. So konnte der Vorsitzende des Elternbeirats, Alan Kocatürk, die stolze Summe von 1200 Euro überreichen. Schulbester Läufer war Yuel Emha aus der 3. Klasse mit 16 gelaufenen Runden, also fast elf Kilometern.