Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

OBERSCHWARZACH: 40. Weinfest litt zum Auftakt unter dem Wetter

OBERSCHWARZACH

40. Weinfest litt zum Auftakt unter dem Wetter

    • |
    • |
    Gut beschirmt auf dem Weg vom Empfang im Sebastianihaus zur Eröffnung des Weinfestes im Schloss: Marktgemeinde-Weinprinzessin Selina Dusold (rechts) und die Rheingauer Weinkönigin Stephanie Kopietz, dahinter der Tross der Weinhoheiten und Ehrengäste.
    Gut beschirmt auf dem Weg vom Empfang im Sebastianihaus zur Eröffnung des Weinfestes im Schloss: Marktgemeinde-Weinprinzessin Selina Dusold (rechts) und die Rheingauer Weinkönigin Stephanie Kopietz, dahinter der Tross der Weinhoheiten und Ehrengäste. Foto: Foto: Matthias Endriss

    Zum 40. Mal fand am Wochenende das Oberschwarzacher Weinfest statt.

    „40 Jahre“, so betont Marktgemeinde-Weinprinzessin Selina Dusold, „da soll es natürlich ein besonderes Weinfest werden.“ Um das zu realisieren, hatte sich eine große Allianz gebildet aus verschiedenen Vereinen, Organisationen und freiwilligen Helfern quer durch die Gemeindeteile. Das schmucke Schloss aus der Echter-Zeit sollte nicht mehr nur Staffage sein und sich über dem Festgelände auf der Hauptstraße erheben, sondern fortan Zentrum des Geschehens sein.

    „Eine Dorfgemeinschaft hat ein riesiges Potenzial an Fähigkeiten“, sagt Bürgermeister Manfred Schötz nicht ohne Stolz: „Wenn man das abruft, kann man Großes schaffen.“ Und so haben viele fleißige Hände mit angepackt, um das Schloss weinfesttauglich herzurichten: Der Schlosshof wurde neu gestaltet, die Schlossscheune instand gesetzt, die Remise renoviert, der lauschige Schlossgarten zur Wein-Lounge umfunktioniert. Und über allem schwebte das Damoklesschwert der Eigentumsverhältnisse.

    Denn obwohl sich die Gemeinde laut Claus Schilling von der Festgemeinschaft schon im November 2016 klar für das Schlossweinfest ausgesprochen hatte, gehörte die Liegenschaft noch der Kirche. „Einen klaren Plan B hatten wir nicht“, verriet Schilling bei der Festeröffnung. Doch den brauchte es letztlich auch nicht. Anfang Juni unterzeichneten Pfarrer Stefan Mai und Bürgermeister Schötz den Erbbauvertrag für die nächsten 99 Jahre.

    Alles gut bis hierhin. Das Konzept scheint aufzugehen. Alles ist gerichtet. Die Tische und Bänke sind aufgestellt, das Beste aus Küche und Keller ist gerichtet, bunte Spots rücken die altehrwürdigen Mauern in ein ganz neues Licht. „Standardweinfeste gibt es viele“, meint Schilling – aber eben nur wenige Schlossweinfeste mit der ein oder anderen Besonderheit, die sich abheben vom Weinfest-Einerlei.

    Doch dann das. Just zur Festeröffnung kommt der von vielen erhoffte Regen. Für die Oberschwarzacher und ihre Gäste freilich zur ungelegensten Zeit. Stephanie Kopitz, die Weinkönigin des Rheingaus, hat mit zwei ihrer Weinprinzessinnen sogar gut drei Stunden Anreise in Kauf genommen, um beim ersten Schlossweinfest am Herrenberg dabei zu sein. Nun fällt ihr die im wahrsten Sinne des Wortes die Rolle der Schirmherrin zu. Mit einem Schirm, auf dem groß der Schriftzug „Rheingau“ prangt, sitzt sie im offenen Cabrio neben der fränkischen Marktgemeinde-Weinprinzessin Selina und sorgt dafür, dass beide wenigstens halbwegs trocken vom Empfang im Sebastianihaus zum Festgelände kommen. Dahinter folgt, ebenso gut beschirmt, der Tross der Weinprinzessinnen, Symbolfiguren und Ehrengäste.

    Glücklich ist derjenige, der einen trockenen Platz ergattern kann. Einige Tische und Bänke werden in den schützenden Bogen des Schlossportals geschleppt. In Windeseile werden zudem Zeltpavillons zusammengebaut. Wer mit der Musik auf die überdachte Bühne darf, hat das große Los gezogen. 23 Weinhoheiten und Symbolfiguren stehen allerdings davor und ertragen die himmlische Berieselung während der Eröffnung mit Geduld.

    Weinprinzessin Selina preist den Silvaner, den Frankenwein schlechthin, der sich im fränkischen Trias besonders wohl fühlt und der im Ausschank beim Schlossweinfest natürlich nicht fehlen darf. Und die weit gereiste Königin aus dem Rheingau ermuntert die Festgäste – darunter auch eine Hochzeitsgesellschaft – angesichts des Regens: „Schauen sie nur immer schön ins Weinglas, denn heraus lacht immer die wahre Sonne.“ Die ist gefragt an diesem Abend.

    „Für das gute Wetter bin ich zuständig, für das schlechte unser Pfarrer“, witzelt Bürgermeister Schötz. Und wenn wirklich stimmt, was William Shakespeare einst gesagt hat und Weinprinzessin Selina an diesem Abend zitiert – nämlich dass wer Wein trinkt gut schläft, wer schläft nicht sündigt und wer nicht sündigt selig wird – dürfte das dem Herrgott gut gefallen haben. Schon am Sonntag war das Wetter deutlich besser. Am Montag gab's die große Geburtstagssause mit den „Partyräubern“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden