„Ein neues Buch, ein neues Jahr. Was werden die Tage bringen?“ Mit diesen Worten Theodor Fontanes begann der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Günther (Zweiter von rechts) seine Lesung beim Bund für Geistesfreiheit Schweinfurt (BfG). Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, Friedrich Josef Patzier (Zweiter von links), und einer musikalischen Einführung durch den Musiker und Komponisten Lorenz Schmidt, wurde mit diesen Worten eine Frage an das Publikum gerichtet, die sich wohl die meisten Menschen in Hinblick auf ein kommendes Jahr stellen. Nachdenklich stimmte auch der im Verlaufe der Veranstaltung einfließende Vortrag Heiner Jestrabeks (rechts) über das Leben und Werk Susanne Leonhards und die Vorstellung ihres Buches „Unterirdische Literatur im revolutionären Deutschland. Gestohlenes Leben, Freies Denken“. Die politisch linksorientierte Sprachlehrerin und Schriftstellerin floh 1935 vor der Verfolgung des NS-Regimes aus Deutschland nach Moskau und wurde dort im Zuge der großen stalinistischen Säuberungsaktion wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer marxistischen Splittergruppe verhaftet und für zehn Jahre im Zwangsarbeitslager Workuta inhaftiert. Begleitet wurden die Vorträge der Veranstaltung durch die Darbietungen und Kompositionen Lorenz Schmidts, der es schaffte sowohl die beklemmenden Ausführungen über das Leben der Schriftstellerin, als auch die feierlichen Momente der Lesungen passend zu unterstreichen. Abschließend folgte die Ehrung der langjährigen Mitglieder des BfG Schweinfurts, die sowohl für Ihren persönlichen Einsatz als auch für Ihre langjährige Treue ausgezeichnet wurden. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden Detlef Eichner (links) und Inge Wichtermann (daneben), für 25-jährige Mitgliedschaft Herbert Wiener (Dritter von rechts) geehrt.
SCHWEINFURT