Das Amt als bayerische Honigprinzessin ist nicht nur ein Honigschlecken. Eigentlich sollte sich auch Alexandra Krumbachner die Ehre geben bei der Feier "150 Jahre Bienenzuchtverein Schweinfurt" in der DJK-Sporthalle. Allerdings sind auch Immen Lebewesen und manchmal grantig. Die Imkerin aus Traunstein erhielt beim Arbeiten mit ihren Nutzinsekten eine schmerzhafte "Bio-Botox-Behandlung" ins Gesicht, wie Katharina Gegg berichtete, Honigkönigin aus Neuburg an der Donau, gecasted für die Jahre 2019 bis 2022. Werbebotschafterin Katharina II. übernahm die würdige Vertretung.
Natürlich wurde Prinzessin Alexandra von Herzen gute Besserung gewünscht, rund 120 Besucher fühlten als Fachleute mit. Vor Ort ist die Stimmung aber gar nicht schlecht unter 192 Vereinsimkern, darunter schon 38 Imkerinnen: Der Befall vieler Völker mit der fiesen Faulbrut wurde erfolgreich bekämpft, die Sperrzone (rund um Schweinfurt, Dittelbrunn, Niederwerrn, Üchtelhausen und Poppenhausen) gerade erst aufgehoben. Nun darf wieder geschwärmt und wahlweise (von der Biene) am Nektar oder (vom Menschen) am gesunden Endprodukt Honig genascht werden. Der Verein unter Leitung von Gerd Götz betreibt nicht zuletzt Aufklärung über die enorme ökologische wie milliardenschwere ökonomische Bedeutung der kleinen Bestäuberinnen.
Es fehlte nicht an Prominenz unter der prachtvollen Vereinsfahne mit dem Bild vom Schweinfurter Rathaus und dem bienenumschwirrten Schutzpatron St. Ambrosius: OB Sebastian Remelé erwies dem populären Hobby ebenso die Ehre wie Landrat Florian Töpper und Peter Maske, ehemaliger Präsident des deutschen Imkerbunds, sowie weitere hochrangige Vertreter aus Bezirksverband, Kreisverbänden, dem Veterinäramt und dem Veitshöchheimer Institut für Bienenkunde und Imkerei.
Der Schweinfurter Rotary-Club Friedrich Rückert übergab als Präsent eine weitere High-Tech-Holzbeute. Zur Arbeit des Vereins zählen auch digitale Forschungsprojekte, bei denen Bienenvölker direkt im Bau beobachtet werden. Das Messnetz dient nicht zuletzt als Frühwarnsystem im Kampf gegen die Varroa-Milbe. Erfreulich sehen die Daten beim Verein aus: Das Alter der Imker liegt zwischen 16 und 91 Jahren, die längste Mitgliedschaft bei 80 (!) Jahren. Derzeit werden 30 Jungimker und Imkerinnen vom Verein ausgebildet, unter anderem am Lehrbienenstand in Schleerieth. In der Stadt sind 50 Imker mit 279 Völkern, im Landkreis 398 Imker mit 3378 Völkern registriert.