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55 Prozent Anteil am Weltmarkt

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55 Prozent Anteil am Weltmarkt

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    Das Werk gehörte schon im Jahr 1979 zum Fresenius-Konzern. Das damals noch recht kleine Unternehmen war auf der Suche nach Standorten zum Aufbau einer eigenen Produktion. Fresenius wurde im Saarland und in Bayern fündig. So entstand in St. Wendel eine Fertigung von Dialysatoren (Filtern) und in Schweinfurt von Dialysegeräten. Dabei bekam Schweinfurt den Vorzug vor Straubing und Deggendorf, weil der damalige Oberbürgermeister Kurt Petzold eine fertige von Siemens nicht mehr benötigte Halle anbieten konnte und seine persönliche Unterstützung bei der Ansiedlung versprach. Vor fünf Jahren, bei der 20-Jahrfeier, dankte ihm der damalige Vorstandsvorsitzende Dr. Gerd Krick ausdrücklich.

    Weltweit gibt es rund eine Million an den Nieren erkrankte Menschen, die sich der künstlichen Blutreinigung unterziehen müssen. Jährlich kommen sieben Prozent hinzu, und daran partizipierte das Schweinfurter Werk von Fresenius Medical Care in der Vergangenheit stark, meist im zweistelligen Prozentbereich. In den letzten beiden Jahren freilich stagnierte die Nachfrage. Die Kliniken übten Investitionszurückhaltung, setzten ihre Maschinen verstärkt im Schichtbetrieb ein. Dies dürfte aber inzwischen ausgereizt sein, so dass Werksleiter Dr. Christoph Sahm für dieses Jahr mit einem fünfprozentigen Wachstum rechnet. Dies nicht zuletzt auch, weil Fresenius Medical Care jetzt ein einfacheres Dialyse-Gerät anbieten kann, das auch in ärmeren Regionen die Blutreinigung möglich macht. Starke Wachstumsmärkte sind China, Lateinamerika und Osteuropa, wo mit dem Aufbau von Krankenversicherungssystemen die Dialyse für die Menschen nun finanzierbar wird.

    1996 hat Fresenius seinen damals größten Kunden National Medical Care in den USA übernommen und daraus Fresenius Medical Care gegründet. Damit wurde das Unternehmen auf einen Schlag der größte Eigentümer von Dialyse-Kliniken weltweit. Heute betreibt FMC 1560 Kliniken in 17 Ländern, allesamt versorgt mit Geräten aus Schweinfurter Produktion.

    In Schweinfurt sind 80 Mitarbeiter damit beschäftigt, die Produktpalette weiterzuentwickeln. Die Geräte sind so konstruiert, dass sie für alle gängigen Behandlungsverfahren angepasst, also um-, auf- und nachgerüstet werden können. Großen Wert legt Fresenius Medical Care auch auf die Schulung der Kunden und hat dazu ein hauseigenes Zentrum ebenfalls in der Hafenstraße eingerichtet.

    Vor sechs Jahren wurde das Schweinfurter Werk völlig neu organisiert. Abteilungen wurden aufgelöst, eine prozessorientierte Struktur geschaffen. Gearbeitet wird in Teams, die sich jeweils auf spezielle Märkte konzentrieren und ein Produkt von der Idee bis zur Markteinführung betreuen. Zur Fertigung gesellen sich heute gläserne Büros, in denen für jeden Bereich Einkauf, technische Betreuung, Logistik und eine kleine Konstruktionsabteilung untergebracht sind.

    Fresenius Medical Care arbeitet mit den weltweit strengsten Qualitätsauflagen und nimmt dafür die Teams in die Verantwortung. Dass dieses System auch außerhalb des Unternehmens Beachtung findet, schlug sich in internationalen Auszeichnungen nieder: "Deutscher Geo Award", der Fachzeitschrift "Produktion" im Jahr 2000 und ein zweiter Platz im Wettbewerb "Die beste Fabrik" der "Wirtschaftswoche" 1999.

    Heute firmiert in der Hafenstraße ein zweites Unternehmen des Fresenius-Konzerns - die Fresenius HemoCare Deutschland GmbH, die dem Unternehmensbereich Fresenius Kabi angehört. 149 Mitarbeiter produzieren Infusions- und Ernährungspumpen, Analysegeräte und Geräte für die Transfusions- und die neue Adsorbertechnologie. Dieser wird eine große Zukunft vorausgesagt, weil sie ohne nennenswerte Nebenwirkungen krank machende Stoffe aus dem Blut herausfiltert. Dazu musste auf dem 40 000 Quadratmeter großen Grundstück erweitert werden. Die Fresenius-Gruppe hat darüber hinaus ein Gebäude der SKF Lineartechnik übernommen, die ins Maintal übergesiedelt ist.

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