Dreimal hatten die Kinder der KiTa St. Sebastian in Unterspiesheim schon zusammen mit ihren Erzieherinnen und Eltern und interessierten Erwachsenen am Vortag des Festes Maria Himmelfahrt Kräuter für die Kräuterbüschel gesammelt, die am Fest Maria Himmelfahrt gesegnet wurden.
Die Kräuter wurden im Kindergarten aufgelegt, und fleißige Helferinnen banden daraus Kräuterbüschel, die dann am Fest Maria Himmelfahrt den Gottesdienstbesuchern gegen eine Spende angeboten wurden.
In diesem Jahr zwang Corona zu neuen, kreativen Lösungen: Im Vorfeld hatte man Helferinnen gebeten, Kräuter für die Gewürzsträuße zu pflücken und sie in bereitgestellte Eimer vor der KiTa zu stellen. Die Eimer waren natürlich mit Wasser gefüllt, um die Kräuter frisch zu halten.
Insgesamt 100 Büschel
Auch die Erzieherinnen hatten Kräuter gesammelt, und die gesammelten Kräuter reichten dann für 100 Büschel, die die Erzieherinnen, zusammen mit den Kindern, banden und in 20 Gefäße zur Segnung vor die Marienstatue stellten. Dort fand ein Gottesdienst statt, in dessen Verlauf Pfarrer Thomas Amrehn die Kräuter segnete.
Es ist ein alter Brauch, diese Kräuterbüschel mit nach Hause zu nehmen und an einem besonderen Platz, oft hinter dem Kruzifix in der Wohnung, anzubringen. So werde die Liebe Gottes zu seiner Schöpfung "sinnenfällig", und die Kräuterbüschel erinnerten daran, dass der Mensch durch die Vielzahl von Kräutern Segen für Leib und Seele empfange.

Die Kräuterbüschel wurden den Gottesdienstbesuchern nach dem Gottesdienst zum Mitnehmen angeboten. Wer mochte, konnte eine Spende geben. Die Unterspiesheimer zeigten sich großzügig: 600 Euro wurden gespendet. Die Spende kommt den Menschen in der Pfarrei Nkile am Njassasee in Tansania zugute.
"Brückenschlag der Barmherzigkeit"
Pfarrer Amrehn dankte in seiner Ansprache allen Helferinnen und Helfern, dem Team der KiTa unter Leitung von Elisabeth Dereser und Inge Sternecker sowie den Spenderinnen und Spendern für diesen "Brückenschlag der Barmherzigkeit". Auch in der Pfarrei Nkile, die zum Partnerbistum der Diözese Würzburg, Mbinga, gehört, habe man unter den Folgen der Pandemie zu leiden, informierte der Seelsorger.
Inzwischen ist die Spende zu Pfarrer Silverius Mwingira, der die Pfarrei Nkile leitet, unterwegs. Er freut sich natürlich riesig über die Spende. Das Geld ist für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vorgesehen. Die Pfarrei ist ein Treffpunkt für sie, dort finden sie Ansprechpartner für ihre Sorgen und Anliegen und wirkungsvolle Unterstützung auf ihrem Weg durchs Leben.
Pfarrer Silverius Mwingira war einige Jahre als Urlaubsvertretung für Pfarrer Thomas Amrehn in der Pfarrei Unterspiesheim tätig. Er erfreute sich durch seine offene Art großer Beliebtheit.