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GRESSTHAL: 600 Kubikmeter Gülle ausgelaufen

GRESSTHAL

600 Kubikmeter Gülle ausgelaufen

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    Großeinsatz an der Biogasanlage: 600 Kubikmeter Gülle sind am Sonntag aus der Anlage bei Greßthal ausgelaufen. Landwirte und Feuerwehr versuchten, die Massen einzudämmen und zu entsorgen.
    Großeinsatz an der Biogasanlage: 600 Kubikmeter Gülle sind am Sonntag aus der Anlage bei Greßthal ausgelaufen. Landwirte und Feuerwehr versuchten, die Massen einzudämmen und zu entsorgen. Foto: Waltraud Fuchs-Mauder

    Sonntag, strahlender Himmel, kurz nach 12 Uhr. Die meisten der Feuerwehrleute sitzen gerade beim Mittagessen, als sie alarmiert werden. Ein Zeuge hat beobachtet, wie von einem Biogas erzeugenden Betrieb am Ortsausgang Gemeinde Greßthal, Richtung Obbach, große Mengen übel duftender Flüssigkeit auslaufen.

    Die Gülle bahnt sich den Weg vom Betrieb aus auf eine abschüssige Wiese, flutet nach etwa 60 Metern den Graben entlang eines Wirtschaftswegs, schwappt an den tiefer gelegenen Stellen auch über diesen – weiter auf Ackerflächen. Dort weiter unten wird versucht, mit einem Bagger eine Art Damm zu errichten, um den Güllefluss hier zu stoppen.

    Die Betreiber der Anlage alarmieren die Feuerwehr, die mit weit über einem Dutzend Fahrzeugen und 115 Mann ausrückt und die Unfallstelle absperrt. Die ABC-Erkunder Werneck und ein Messteam aus Schweinfurt sind unterwegs, um zu prüfen, ob die mit dem Gülleausfluss frei gesetzten Gase – Methan und Schwefelwasserstoff – bedenkliche Konzentrationen am Ort des Geschehens und im Ort Greßthal erreichen.

    Das ist glücklicherweise nicht der Fall. Die Kreisbrandmeister Holger Strunk und Roland Beifuß (Einsatzleiter) bekommen gegen 14.50 Uhr die Meldung, dass diesbezüglich keine Gefahr besteht. Gleichwohl: Wer sich dem Güllesee genähert hat, weiß normale Luft mit mehr Sauerstoffanteil mit jedem Meter Entfernung davon sehr zu schätzen.

    Wie konnte das passieren? Die Ursache für den Unfall ist noch nicht klar. Aus irgendeinem Grund ist im bergab talwärts liegenden Fermenter (Behälter) ein Leck entstanden, aus dem eine große Menge Gülle ungehindert bergab fließen konnte. Sachverständige, hieß es vor Ort, sollten noch am Sonntag zum Unfallort kommen.

    1000 Kubikmeter Gülle fasst das Gefäß, aus dem die dunkle Brühe entwichen ist, gut 200 Kubikmeter aus diesem wurden umgepumpt. Demnach dürften es zwischen 600 und 700 Kubikmeter Gülle sein, die ins Freie gelangt sind.

    Der Plan der Feuerwehr zur Beseitigung der übel riechenden Masse sieht am Nachmittag so aus: Acht bis zehn alarmierte Landwirte mit Vakuumfässern an ihren großen Traktoren saugen die Gülle auf und bringen sie als Dünger auf Felder aus. Verunreinigte Gräben, Abflussrohre und den auf einer gewissen Länge mit Gülle überzogenen Wirtschaftsweg sollen Feuerwehrfahrzeuge mit Wasser abspritzen. Diese Brühe wiederum wird ebenfalls in die Gülletanks gesaugt und auf Felder ausgebracht.

    Die Wasserschutzpolizei ist vor Ort, um die Ermittlungen aufzunehmen. Auch sie kennt die Unfallursache noch nicht. Im Einsatz sind ferner 15 Rettungskräfte, zur Vorbeugung, sagt Strunk, denn Güllegase könnten schon zu Problemen bei den Einsatzkräften führen, die zum Abtransport und Reinigen nahe ranmüssen. Vom Landratsamt Schweinfurt ist Michael Hacker vor Ort, zuständig für Umwelt, Abfallrecht und Bodenschutz. Er stimmt dem Gülle-Beseitigungsplan der Feuerwehr ohne Einschränkung zu und kündigt an, abends vorbeizuschauen. Vor Ort ist auch Peter Rosenberger, Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen.

    Im Einsatz waren die Wehren aus Greßthal, Wasserlosen, Wülfershausen, Poppenhausen, Schweinfurt, Werneck. Bis zum frühen Abend wollten die Einsatzkräfte den Dreck beseitigt haben.

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