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SCHWEINFURT: 700 demonstrieren gegen sexuelle Gewalt

SCHWEINFURT

700 demonstrieren gegen sexuelle Gewalt

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    Demonstration in Schweinfurt
    Demonstration in Schweinfurt Foto: Foto: Nike Bodenbach

    Rund 700 Menschen haben am Sonntag auf dem Schweinfurter Marktplatz gegen – so sagt es der Veranstalter – „sexuelle Gewalt, für härtere Strafen bei Sexualverbrechen, für die Abschiebung krimineller Ausländer, aber auch gegen Nationalismus“ demonstriert. Slogans wie „Hände weg von unseren Frauen und Kindern“ und „Deutsche Gesetze gelten für alle“ waren zu lesen. Viele Teilnehmer sprachen russisch, es wehten die russische und die kasachische, aber auch die deutsche und die türkische Flagge.

    Polizei überrascht von hoher Teilnehmerzahl

    Die Polizei zeigte sich überrascht, dass so viele Teilnehmer binnen kürzester Zeit – die Demo war erst am Donnerstag angemeldet worden – mobilisiert werden konnten. Einsatzleiter Peter Firsching meinte, dass „man mit so einem Potenzial nicht gerechnet“ habe. Die Veranstaltung verlief friedlich.

    Angemeldet hatte die Kundgebung der Russlanddeutsche Heinrich Maier, der einen Zusammenhang zu anderen Demonstrationen in Deutschland an diesem Wochenende bestätigte. So hatten sich unter anderem in Berlin rund 700 russischsprachige Teilnehmer zusammengefunden und wegen einer angeblichen Vergewaltigung einer 13-jährigen Russlanddeutschen durch einen Flüchtling demonstriert – die es laut Polizei jedoch gar nicht gab. „Es war Absicht, dass es gleichzeitig stattfindet“, so Maier. Die Schweinfurter Demo beziehe sich jedoch nicht direkt auf diesen Fall, sondern auf die Vorkommnisse an Silvester in Köln.

    Maier wehrte sich dagegen, pauschal gegen Asylbewerber zu sein. „Wir haben es nicht auf Flüchtlinge abgesehen“, sagte er. Man fordere insgesamt härtere Gesetze gegen Sexualdelikte. Gleichwohl richteten sich einige Transparente direkt gegen kriminelle Asylbewerber.

    Mobilisierung per Whatsapp

    Hinter der Demo stecke keine Partei oder Organisation, so Maier. Die Mobilisierung der Teilnehmer habe allein durch persönliche (WhatsApp-)Kontakte von Verwandten und Bekannten, vor allem zwischen Spätaussiedlern, stattgefunden.

    Spontan hatte sich auch eine Gegendemonstration gebildet, an der etwa 20 Teilnehmer teilnahmen. Sie sagten, hier würden Minderheiten gegeneinander ausgespielt. Teilnehmer gaben an, bekannte Neonazis aus der Region bei der Veranstaltung gesehen zu haben.

    Demo-Anmelder will Neonazis weggeschickt haben

    Das bestätigte auch der Demo-Anmelder. Zwischen zehn und 15 Rechte seien vor Demobeginn mit Flaggen aufgetaucht, die er allerdings sofort von der Veranstaltung verwiesen habe. Einsatzleiter Firsching sagte, Polizeibeamte hätten keine einschlägig bekannten Personen beobachtet.

    Auch in Aschaffenburg fanden sich laut Polizei etwa 50 Menschen am Rathaus zu einer Demo wegen des angeblichen Vergewaltigungsfalles in Berlin zusammen. Auch diese Demo verlief friedlich.

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