Nicht gerade erfreut, aber gefasst kommentierte Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser dieses Ergebnis: Sie habe den Ausgang des Bürgerentscheids immer als offen angesehen. Er sei kein guter für die Stadt, weil die Kunst der Berliner Schweinfurt bereichert hätte. Nachdem diese, wie berichtet, in der vergangenen Woche ihr Verkaufsangebot zum zweiten Mal zurückgezogen haben, wäre es ohnehin sehr schwierig geworden, den Theseus noch zu bekommen, so die OB.
Aus Sicht von Jurist Martin Baldauf ist die Sache mit dem Bürgerentscheid beerdigt. Kulturamtsleiter Dr. Erich Schneider sagte, er respektiere die Meinung der Bürger. Gleichwohl werde er sich weiterhin um Kunst für Schweinfurt bemühen. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens hätten zwar gewonnen; doch stelle sich die Frage, ob Schweinfurt gewonnen habe.
Jubel hingegen auf der Gegenseite. Stadtrat Claus Bebersdorf sagte, er habe persönlich 27 200 Flugzettel an alle Haushaltungen verteilt und sei sich aufgrund der Meinung der Bürger sicher gewesen, dass das Ergebnis 80:20 gegen den Theseus ausfallen würde. Wegen der "Machenschaften der OB" habe er allerdings um eine genügende Wahlbeteiligung gefürchtet. Stefan Labus (SWL) äußerte sich ähnlich: Die "Schachzüge der Verwaltung" hätten Leute verunsichert. Sonntagmittag noch habe er nicht mehr an den Sieg geglaubt. Er sei das Ergebnis eines großen Einsatzes. Sein Dankeschön gelte den Helfern von der Schweinfurter Liste und "allen Bürgerinnen und Bürgern die den Theseus abgewählt haben".