Auf 90 Jahre blickt der Verein für Gartenbau und Landespflege Schleerieth zurück. Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurde eine Linde in der Lindenstraße gepflanzt.
Beim anschließenden Ehrenabend im Festzelt gab es einen Rückblick auf die Vereinsgeschichte. Schirmherrin und Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl sprach von einer Erfolgsgeschichte und lobte die gute Zusammenarbeit des Vereins mit der Gemeinde.
Anita Kraus gab einen geschichtlichen Rückblick. Am 14. Januar 1925 war der Verein in der Dorfwirtschaft auf Initiative von Pfarrer Josef Söller von 18 Anwesenden gegründet worden. Ziel war eine intensive Vermarktung der Obsternte, die Pflege des Obstbestandes und die Schädlingsbekämpfung. Zum Vorsitzenden wurde Alfons Pfister gewählt. Im selben Jahr wurde noch eine Obstbaumrückenspritze gekauft. Eine Baumspritze war der Preis für den ersten Platz bei der Obstausstellung auf Bezirksebene 1927 in Schweinfurt. Zu dieser Zeit erzielten die Apfelsorten Preise von 16 bis 18 Reichsmark. In den nächsten Jahren wurden eine Beerenmühle, eine Beerenpresse und eine Dosenverschlussmaschine angeschafft.
1928 übernahm Max Schmittfull den Vorsitz. Es wurden eine Motorspritze und eine Süßmostpresse gekauft und 1931 die Schleeriether Genossenschaft-Kelterei gegründet.
Im Jahre 1932 zählte der Verein 82 Mitglieder. Die Aktivitäten beschränkten sich nicht mehr nur auf Schädlingsbekämpfung, sondern auch auf die Verschönerung des Ortsbildes. Es fanden die ersten Blumenwettbewerbe statt. Mit dem Krieg kamen dann andere Sorgen. 1943 erfolgte der letzte Eintrag ins Protokollbuch. Erst 1956 fand wieder eine Versammlung statt. Aurelian Rettner hatte eingeladen, der bis 1991 Vorsitzender war.
Während des Flurbereinigungsverfahrens 1960 wurden etliche Hochstämme gerodet. Obstanbau fand kein Interesse mehr. Um Schleerieth herum waren nur noch 1100 Obstbäume zu finden. Erst 1988 kam durch das Bürgerfest, den Landbautag und die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ das Bewusstsein wieder zurück.
1991 übernahm Eduard Hederich den Vorsitz. Es folgte die Umbenennung in Verein für Gartenbau und Landespflege. Man stieg auf ökologischen Anbau um. 1991 erhielt Schleerieth beim Landesentscheid die Silbermedaille. Baumschnittkurse wurden abgehalten und Maßnahmen zur Dorfgestaltung durchgeführt.
Goldmedaille gewonnen
1999 wurde die Linde an der Kirche gepflanzt. Eine Goldmedaille erreichte man beim Landesentscheid. Die Gaden wurden restauriert und im Jahre 2000 der erste Weihnachtsmarkt durchgeführt. 2001 gewann man auf Bundesebene eine Silbermedaille. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein schon 25 000 Mark in die Dorfverschönerung investiert.
2005 erfolgte der Umbau der alten Schule für die Vereinsgemeinschaft. 2006 wurde die Jugendgruppe gegründet und ein Vereinsgarten angelegt. Der ehemalige Weiher wurde mit Unterstützung des örtlichen Steinmetzes umgestaltet, die Kelterei neu errichtet und der Obstlehrpfad angelegt. Diese Maßnahmen unterstützte der Verein mit 7000 Euro. 2009 fand dann der Kreisentscheid statt, eine Goldmedaille war das Ergebnis. Beim Bezirksentscheid gab es Silber.
Seit 2012 gibt es mit Eduard Hederich und Ruth Neeb ein Führungsduo. Eine Gartenbibliothek wurde angeschafft. 2013 übernahm der Verein die Kosten für die Umgestaltung des Vorplatzes an der alten Schule. Der Verein zählt heute 167 Mitglieder, die Jugendgruppe 30 Kinder.
Für 25-jährige Tätigkeit in der Vereinsleitung wurden Vorsitzender Eduard Hederich und Schriftführerin Anita Kraus geehrt. Weitere Ehrungen gab es für Rosa Pfister, Ulrike Braun, Gerhard und Maria Hanisch, Agnes Schraut, Irmgard Rettner, Georg und Reinhilde Krückel, Berthold u. Irma Kast , Otmar und Hannelore Hart, Elisabeth Auburger, Ottmar und Anita Kraus, Julitta und Gertrud Weingart, Gottfried Schraut, Agnes Eckenfels, Elmar Strobel, Walter u. Mundi Rettner, Manfred und Gerda Seufert, Helga Schöller, Ewald Krückel, Edmund und Harald Strobel, Günther Göbel, Rudolf und Irmgard Götz, Josef und Helga Vey, Eduard und Monika Hederich, Zita Metzger, Roland Weber, Harald Schmittfull, Gudrun Starrach, Magda Pfister, Edwin und Hedwig Wittmaier, Anni Pohli, Elisabeth Hofmann, Franz Magerer, Ortrud Metzger, Alfons und Heidi Klein, Herlinde Trunk, Hermann Krückel, Berthold und Fridoline Schneider, Betty Pfister, Edgar Pohli, Peter Roth, Eugen Pohli, Erich und Hannelore Göbel, Emma und Klaus Schmittfull, Sieglinde Heger, Heinz und Inge Blum, Gerhard Schraut, Harald und Ingrid Grabner, Lydia Rettner und Rosa Göbel.