Das Filmforum im Kino KuK in der Ignaz-Schön-Straße 32 hat im vergangenen Jahr der KulturPackt übernommen. Nach der Sommerpause geht es nun wieder los. Es werden bemerkenswerte klassische Filme, Filme in Originalsprache und sehenswerte zeitgenössische Filme auf die Leinwand gebracht, insgesamt acht Filme im September und Oktober.
Gezeigt werden die Filme immer montags ab 19 Uhr, der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt fünf. Im September hat Thomas Reinecke im Auftrag des KulturPackts drei Filme ausgesucht.
Am 10. September läuft „The death and life of Otto Bloom“ (Cris Jones, Australien 2016, 85 Min., OmU). Otto Bloom lebt rückwärts. An das, was gerade geschehen ist, kann er sich nicht erinnern, dafür kennt er die Zukunft. Problematisch wird das, als er sich verliebt: Die Begegnungen mit seiner Freundin vergisst er sofort wieder, weiß aber schon, wann die Beziehung enden wird. Der Film ist eine gelungene Mischung aus schrägem Gedankenexperiment und heiter-melancholischer Liebesgeschichte.
Am 17. September steht „Tagebuch einer Verlorenen“ (Georg Wilhelm Pabst, D 1929, 112 Min) auf dem Kalender. Die Tochter eines Apothekers (Louise Brooks) wird von einem Freund ihres Vaters vergewaltigt, von der Familie verstoßen und in ein Heim gesteckt. Der dort herrschenden sadistischen Unterdrückung entflohen, landet sie schließlich in einem Bordell. Dort trifft sie eines Tages auf ihren Vater, der sich von diesem Schock nicht mehr erholt.
Es ist Georg Wilhelm Pabsts letzter Stummfilm, wegen seiner drastischen Kritik an der Heuchelei und Scheinheiligkeit der bürgerlichen Gesellschaft war er heftig umstritten und kam nur in einer stark zensierten Version in die Kinos. Von der Murnau-Stiftung restauriert, ist er nun fast wieder in ursprünglicher Länge zu sehen.
Am 24. September wird schließlich „Abschied“ (Robert Siodmak, D 1930, 75 Min) gezeigt. Unter den von der Gesellschaft benachteiligten Bewohnern einer Berliner Pension lebt ein junges Paar (Brigitte Horney und Aribert Mog). Es verkörpert zunächst die Hoffnung auf ein gelingendes Leben, doch die Beziehung scheitert an einer Verkettung von Missverständnissen. Siodmaks zweiter Film, bei dem er wie bei „Menschen am Sonntag“ mit Kameramann Eugen Schüfftan zusammenarbeitete, ist eine beeindruckende soziale Milieustudie und ein faszinierendes Beispiel für die Experimentierfreude des frühen Tonfilms.