An fünf privatrechtlichen Gesellschaften ist der Landkreis Haßberge beteiligt. Hinzu kommen zwei Gewähr-Trägerschaften am Kommunalunternehmen Haßberg-Kliniken sowie am Kommunalen Kooperations- und Serviceunternehmen.
Über die 30-prozentige Beteiligung am Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt berichtete Günter Mendel. Der Jahresfehlbetrag für 2006 betrug 49 755 Euro. Die Bilanz enthält je 25 000 Euro Zuschuss des Landkreises sowie der Stadt Haßfurt und Abschreibungen in Höhe von 54 875 Euro. Die Betriebsausgaben stiegen um 14 Prozent auf 270 000 Euro. Die Einnahmen legten um zwei Prozent zu auf 220 977 Euro.
Vor allem bei den Treibstoffen wuchs dank eines Mengenbonus der Ertrag um 64 Prozent auf 18 000 Euro. Die Einnahmen bei der Hallenmiete sanken um zwölf Prozent. Mit 7561 Euro beteiligte sich die Stadt Schweinfurt an der Machbarkeitsstudie für den Instrumentenanflug. Durch die SKF-Göteborg-Linie beteiligt sich die Stadt Schweinfurt weiter mit einem Zuschuss am Flugplatz.
Schwarze Null als Ziel
Mit 15 346 Flugbewegungen (4018 gewerbliche Starts und Landungen, 4096 von Ultraleicht-Flugzeugen), nimmt Haßfurt einen Spitzenplatz unter den kleinen Flugplätzen ein. Im Vergleich: Passau-Vilshofen 15 656 gesamt/2480 gewerblich, Hof-Plauen 7436/2716, Bayreuth 6436/949. Von Bamberg sind 5600 und von Coburg 13 500 Flugbewegungen, ohne gewerblichen Anteil, bekannt.
Ziel des neuen Geschäftsführers Mendel ist eine schwarze Null bei Erträgen und Aufwendungen unter Berücksichtigung der 75 000 Euro Zuschüsse im laufenden Jahr. „Die Weichen sind gestellt“, verkündete er.
Landrat Rudolf Handwerker sieht ein auffallend positives Ergebnis, das eindeutig von den SKF-Flügen nach Göteborg abhängig sei. „Wir gehen davon aus, dass die Linie 2008 weiterläuft“, so Handwerker. Wilfried Neubauer berichtete über die vier weiteren Kreis-Beteiligungen, alle im Bereich der Abfallentsorgung. Da ist die Beteiligung am Gemeinschaftskraftwerk (GKS) Schweinfurt mit 6,25 Prozent. Ein Anteil, den auch andere Kommunen unterhalten. Die dortige Situation sei durchaus gut. Die seit 1988 bestehende Anlage sei gut ausgelastet und nahezu abbezahlt. Das Jahresergebnis 2006 betrug 58 000 Euro.
Bei der Abfallvermarktung Haßberge hält der Kreis eine Beteiligung von 51 Prozent. Die restlichen 49 Prozent liegen bei Familie Eichhorn aus Oberaurach. Die Gesellschaft vermarktet Abfälle zur energetischen Verwertung. 2006 betrug der Überschuss 21 852 Euro (2005: 27 762 Euro).
Zu 100 Prozent gehört dem Kreis die Abfallwirtschaftsgesellschaft, die thermisch zu behandelnde Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen und aus Privathaushalten entsorgt. Die Erlöse stiegen im Vorjahr auf 1,3 Millionen Euro, ein Drittel mehr als im Vorjahr. Daraus ergab sich ein Jahresüberschuss von 42 234 Euro.
Seit 2004 ist der Kreis mit 51 Prozent an der LVP Haßberge GmbH beteiligt. Weiterer Gesellschafter ist Jürgen Koppitz. Die Gesellschaft bietet Dienstleistungen für Systembetreiber für sogenannte Leichtverpackungen (LVP) an. Das sind die Verpackungen, die auf den Wertstoffhöfen getrennt gesammelt werden. Hier meldete Neubauer erhebliche Unternehmenseinbußen, da immer neue Systeme dazu kämen. Der Jahresüberschuss 2006 betrug nur noch 15 932 Euro (Vorjahr: 50 523 Euro).
„Machen wir etwas verkehrt?“
Die Vorschau Neubauers: „Irgendwann wird das Geschäft uninteressant.“ Kreisrat Willi Sendelbeck: „Wir sortieren uns zu Tode, andere stecken alles in einen Sack. Machen wir etwas verkehrt oder die anderen?“ Da die Wertstoffhöfe ohnehin betrieben werden, sieht Neubauer jedoch noch eine gewisse Rendite.
Eine Frage hatte Sendelbeck im Zusammenhang mit der Abfallwirtschaft noch: Wo sind die Millionen Euro an Rückstellungen für die Deponie geblieben? 6,5 Millionen Euro, so Neubauer, sind für die Deponie Wonfurt zurückgestellt worden. Er verwies darauf, dass es nach Abschluss der Ablagerungsphase eine Menge Kosten gebe, aber keine Gebühreneinnahmen mehr. Das Geld ist angelegt, beispielsweise in Solaranlagen, die Einnahmen garantieren. Zudem konnten dank der Rückstellungen auch Darlehen vermieden werden.