Alle sind sichtlich ausgepowert und schwitzen. Nach einer anstrengenden Sportstunde bleibt noch Zeit, über Werte zu sprechen. Denn zwei Abgebordnete aus dem Bundestag sind in die Mittagsbetreuung des Schweinfurter Idealvereins für Sportkommunikation und Bildung (ISB) gekommen, um mit Kindern Sport zu treiben und dabei spielerisch tief einzutauchen in das, was die Bundesrepublik aktuell bewegt. Das geht aus einem Schreiben des Vereins hervor, dem diese und folgende Informationen entnommen sind.
Die Mehrheit der Parteien im Deutschen Bundestag hat sich anlässlich der anstehenden Wahlen der Fairness verschrieben. "Miteinander streiten, wetteifern, und sich dennoch anschließend in die Augen sehen zu können und sich die Hand zu geben, das verbindet Sport mit der Politik", wird Sebastian Bauer, Vorstand des ISB.
Mit Konflikten und unterschiedlichen Meinungen umgehen
Der Verein trage regelmäßig in seiner sportlichen Programmarbeit auch zur politischen Bildung bei und gebe auch den Jüngsten einen Einblick in diese oft noch weit entfernt liegende Welt. Von Markus Hümpfer nach Sorgen und Wünschen gefragt, meldet sich Julian: "Ich wünsche mir günstigere Preise." Die Gruppe diskutiert daraufhin über eine Erhöhung des Taschengelds und erkundet im kleinen Rahmen das, was die Erwachsenen Inflation nennen. Anja Weisgerber erzählt, wie sie sich im Bundestag fair und manchmal auch unfair behandelt fühlt. "Fairplay gibt es also auch im Bundestag", resümiert Samiya.

"Noch wichtiger ist, dass die Kinder hier an unserem Standort in Wasserlosen lernen, wie man mit Konflikten und unterschiedlichen Meinungen umgeht", fasst die angehende Sozialpädagogin Tabea Hüfner die Nachmittagsaktivität zusammen und dankt den Gästen für ihre Vorbildrolle. Wie im Sport üblich, gab es auch einen Wettkampf zwischen den beiden Abgeordneten. Markus Hümpfer erzielte mit seiner Schülergruppe einen Vorsprung von drei Sekunden gegenüber der Gruppe um Anja Weisgerber. Jedoch standen an diesem Tag Fairness und der gemeinsame Austausch im Vordergrund.