„Der Laden ist voll“, sagt Roland Hasler vom Opel-Autohaus „Kümmeth und Ziegler“. Dabei gelte das Interesse der Kunden vor allem kleineren Wagen. Dies betont auch Markus Schneider vom Renault-Autohaus „Aventi“: Vor allem die Zweitmarke Dacia sei gefragt – das in Rumänien gefertigte Billigauto zum Neupreis ab 7200 Euro.
Stefan Bauer, Inhaber des VW-Autohauses „Vossiek“, bestätigt, dass seit gut einer Woche die Nachfrage nach Neuwagen sprunghaft gestiegen sei. Dabei sei es nicht nur bei Absichtserklärungen geblieben, sondern handfeste Kaufentscheidungen getroffen worden. Zehn Kunden hätten sich ein neues Auto gekauft, der elfte sitze gerade im Beratungszimmer. „Wir haben zurzeit viele Beratungsgespräche“, sagt er, wobei zwar in der Mehrzahl, aber nicht nur Kleinwagen gefragt seien. „Die Leute schlagen jetzt auch zu, weil die Abwrackprämie ja auf 1,5 Milliarden Euro begrenzt ist“, so Bauer, das seien 600 000 Autos. „Wer zu spät dran ist, bekommt nichts mehr.“
Im Autohaus Wächter (BMW) habe seit etwa Mitte letzter Woche die Nachfrage angezogen, sagt Axel König aus dem Verkauf. Besonders stark gefragt seien vor allem der Mini sowie 1er und 3er BMW – also gezielt die Kleinen aus dem Sortiment des Münchner Autobauers.
Daniel Förtsch vom Peugeot-Autohaus „Löffler“ wendet ein, das theoretische Interesse an einem Neuwagenkauf sei zwar gestiegen, jedoch noch kaum in praktische Entscheidungen umgesetzt worden. Dies liegt seiner Meinung nach vor allem daran, dass den Kunden nicht klar sei, wie sie vorgehen müssen, um die Verschrottungsprämie zu bekommen: „Keiner weiß, wie das geht.“
Das Volvo Zentrum FMC spürt bisher – entgegen dem Trend in den anderen Häusern – noch keine gestiegene Nachfrage nach Neuwagen, sagt Katja Weise. Das liege daran, „dass wir keine Neuwagen in der Tiefpreisklasse anbieten“.
Auch Dietmar Heinrich, Mercedes-Benz-Niederlassung Schweinfurt, spricht lediglich von einem „minimalen“ Anstieg des Käuferinteresses. Wenn es derzeit Nachfragen geben beträfen die vor allem die kleineren und sparsameren Modell der A- und B-Klasse.
Um die 2500 Euro für die Verschrottung eines Altwagens zu erhalten, muss dieser mindestens neun Jahre alt sein und durch einen Neu- oder Jahreswagen ersetzt werden. Neben dem Verschrottungszertifikat eines anerkannten Entsorgungsbetriebs und dem Nachweis des Neukaufs ist auch ein Formular nötig, um die Prämie zu beantragen. Dieses ist ab 27. Januar beim Bundesamt für Wirtschaft und Soziales erhältlich.