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Niederwerrn: Ärger mit Modedrogen und Lockdown-Langeweile

Niederwerrn

Ärger mit Modedrogen und Lockdown-Langeweile

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    Der Bericht von Yonca Tepe, Leiterin der kommunalen Kinder- und Jugendarbeit, stand unter dem Eindruck eines Einbruchs in die Niederwerrner Schule, der sich bereits im vergangenen Herbst ereignet hat. Entsprechend hat Tepe für den Gemeinderat eine Statistik über die Jugendkriminalität in der Gemeinde zusammengestellt.

    2021 gab es 110 Delikte, vor allem kleinere Ordnungswidrigkeiten (24) und Eigentumsdelikte (21), aber auch Drogenvergehen (15) und 13 Körperverletzungen. Sechsmal wurden Delikte gegen Leib und Leben registriert, inklusive Bedrohungen, ebenso fünf Sexualstraftaten. Ein Vergleich soll noch folgen, mit Blick auf den Landkreis und die beiden Gemeindeteile.

    In 84 Fällen waren Jungen am Werk, in 26 Mädchen. Es geht um 74 Jugendliche ab 14 Jahren, sowie 36 Heranwachsende im Alter zwischen 18 und 21 Jahren. Die Gemeindejugendpflegerin kooperiert in der offenen Jugendarbeit an der Wern mit Yasmin Aydin (zugleich Ferienspaßbetreuerin) und Streetworker Frank Maier.

    Das Zauberwort laute "Sozialraumorientierung", mit direkten Kontakten vor Ort. Oft werde Einzelfallhilfe geleistet, bei Problemen in der Familie oder bei der Jobsuche, im Umgang mit Fahrschule, Ämtern oder Behörden. Gewaltprävention, Streitschlichtung und Hilfe für straffällige Jugendliche stehen ebenfalls auf der Agenda der Jugendarbeit, ebenso Aufklärung mit Flyern und Plakaten.

    Auch riskante Modedrogen wie "Baba Liquid" bereiten Sorgen. Die Langeweile während der Coronazeit habe mitunter zu Wandschmierereien oder brennenden Mülleimern geführt, so Tepe. Einige der Ordnungswidrigkeiten hängen mit fehlendem Schulbesuch oder Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz zusammen. Sinnvolle Freizeitbeschäftigung wäre gerade für die problematischeren Jugendlichen wichtig, sagte die Sozialpädagogin.

    Man sei in der schwierigen Zeit viel online oder auf der Straße präsent gewesen. Sobald der Jugendtreff wieder geöffnet habe, wären alle da gewesen: "Die waren überglücklich und brauchen das einfach." Etwa 25 bis 30 Besucher kommen täglich, unter Coronaauflagen. Für die Jüngeren gibt es den Ferienspaß, für die Teenager eigene Aktionen wie Backen und Kochen.

    Alle Altersgruppen zwischen 12 und 21 Jahren sind vertreten. Auch Sozialstunden werden in der Zeilstraße abgeleistet, im Rahmen der Jugendgerichtshilfe. "Das Jugendhaus ist sehr ordentlich", bestätigte Bürgermeisterin Bettina Bärmann den Eindruck bei einem Spontanbesuch.

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