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SCHWEINFURT: afz e.V. stellt 101 GmbHler ein

SCHWEINFURT

afz e.V. stellt 101 GmbHler ein

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    101 Beschäftigte der insolventen afz Service GmbH sind Mitte Juli beim afz e.V. eingestellt worden: Mitarbeiter des Hotel- und Gaststätten-Bereiches – zu der die Volksküche (im Bild) gehört – die schon vorher für den afz e.V. gearbeitet hatten, nur nicht als eigene Kräfte, sondern als „Dienstleister“ der afz GmbH.
    101 Beschäftigte der insolventen afz Service GmbH sind Mitte Juli beim afz e.V. eingestellt worden: Mitarbeiter des Hotel- und Gaststätten-Bereiches – zu der die Volksküche (im Bild) gehört – die schon vorher für den afz e.V. gearbeitet hatten, nur nicht als eigene Kräfte, sondern als „Dienstleister“ der afz GmbH. Foto: Foto: Anand Anders

    Für einen großen Teil der Beschäftigten der insolventen afz Service GmbH bedeutet die Liquidierung des Unternehmens nicht, dass sie ihren Job los sind. Vielmehr haben sie ihn behalten können und sind quasi nahtlos bei dem Arbeitgeber eingestellt worden, für den sie sowieso schon seit Jahren gearbeitet haben: beim afz e.V., der Mutter der afz Service GmbH.

    Neue Arbeitsverträge für altbekannte Tätigkeiten

    101 Arbeitsverträge hat die Geschäftsleitung bereits Mitte Juli mit den Betroffenen im Einvernehmen mit dem Betriebsrat geschlossen, bestätigt auf Anfrage Kerstin Mack, die zusammen mit Artur Gaus die Geschäfte des afz e.V. führt. Damit hätten 98 Prozent der Ex-GmbH-ler neue Arbeitsverträge.

    Für den Betriebsrats bestätigt Mareile Müller diese Zahl neu Eingestellter. Die Arbeitnehmervertretung habe jede einzelne Neueinstellung gewissenhaft geprüft. Letztlich sei die Zustimmung kein Problem gewesen, hätten diese Mitarbeiter doch bereits seit Jahren im Hotel- und Gaststättenbereich des afz e.V. gearbeitet – aber eben als so genannte „Dienstleister“, die bei der afz Service GmbH angestellt waren.

    Die gut 100 nunmehr beim afz e.V. Beschäftigten, bisher schon allesamt im Hotel- und Gaststättenbereich des afz tätig, machen also nichts anders als vorher: für das Campus-Hotel in Bad Kissingen, die Volksküche, das Jugendgästehaus und eine Küche in Bad Neustadt, so Mareile Müller. „Wir sind recht weit“, sagt die Betriebsrätin, „bis auf eine oder zwei Stellen ist alles erledigt, insofern sind wir mit diesem Zwischenstand sehr zufrieden.“

    Die afz GmbH war zahlungsunfähig

    Wie berichtet, hat die afz Service GmbH Mitte Mai einen Insolvenzantrag gestellt. Davon seien 184 Mitarbeiter betroffen. Der Insolvenzantrag sei notwendig gewesen, „nachdem Stundungsverhandlungen mit einem Gläubiger endgültig gescheitert waren“. Akut zahlungsunfähig war demnach das hundertprozentige Tochterunternehmen des Arbeitsförderungszentrum e.V. Finanzielle Altlasten hätten den Gang zum Amtsgericht letztlich unausweichlich gemacht, hieß es seitens des vorläufigen Insolvenzverwalters.

    Laut dieser Mitteilung Mitte Mai sollten Sanierungsspezialisten „zusammen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter einen Insolvenzplan erstellen und Gespräche mit potenziellen Investoren führen“. Die Hoffnung sei, „dass die GmbH im Zuge einer Eigensanierung nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ohne Altlasten in eine neue Zukunft starten kann“.

    Statt „neuer Zukunft“ wurde die GmbH abgewickelt

    Diese Hoffnung ist nicht aufgegangen. Statt neuer Zukunft dank Eigensanierung wurde die GmbH „platt gemacht“, wie Betroffene dies ausdrückten, die afz e.V.-Mutter war der rettende Strohhalm der meisten Beschäftigten. 25 Betroffene wurden gekündigt, ein kleiner Produktionsbereich sollte verkauft werden.

    Laut Müller stehen im September eine Mitarbeiter- und eine Betriebsversammlung an, bei denen die Belegschaft über das Ergebnis der Übernahme der Ex-GmbHler in den e.V. ausführlich informiert wird. Mareile Müller ist nun als Arbeitnehmervertreterin auch Mitglied des afz e.V., was in keinem Zusammenhang mit der GmbH-Insolvenz und dem „Rettungseinsatz“ des e.V. steht. Das sei schon vorher unabhängig davon ins Auge gefasst und jetzt umgesetzt worden. Vorher habe der Betriebsrat intensiv geprüft, dass dies zu keinen Interessenskonflikten führt.

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