Zwei größere Anbieter im regionalen Agrarhandel tun sich zusammen. Die Warenabteilung der VR-Bank Gerolzhofen und die Fritz-Schulz-KG gehen ab dem 1. Juli gemeinsame Wege. Das gaben VR-Bank-Vorstand Hubert Zinkl und Mathias Schulz, Inhaber der Fritz-Schulz-KG, am Dienstag bekannt. Die Mitarbeiter waren bereits am Montag informiert worden.
Die neue Einheit heißt Raiffeisen-Schulz-Agrar-GmbH. Beide Seiten bringen je einen Gesellschafter ein. Die 15 Mitarbeiter bei Schulz und die neun im VR-Bank-Warengeschäft werden komplett übernommen.
Das Warengeschäft hat seinen Sitz in Unterspiesheim und eine Geschäftsstelle in Dingolshausen, die Fritz-Schulz-KG hat Wiesentheid als einzigen Standort. Der Jahresumsatz betrug beim VR-Warengeschäft bisher rund 9,5 Millionen Euro, bei Schulz etwa 16 Millionen.
Die Gebäude der bisherigen Anbieter werden an die neue GmbH vermietet. Das Sortiment der beiden war mit Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie dem Handel von Getreide ziemlich ähnlich. Bei Schulz kommen noch Baustoffe dazu. Die bisherigen Tätigkeitsgebiete überschnitten sich kaum, das heißt, es gab nur wenige gemeinsame Geschäftspartner. Während Schulz seine Kunden bis weit in den mittelfränkischen Raum hinein und im Landkreis Kitzingen hat, handelte das Warengeschäft der VR-Bank im Raum Gerolzhofen und weiter nördlich davon bis zum Main.
Von der neuen GmbH erhoffen sich Zinkl und Schulz Synergien bei Einkauf und Verkauf und vor allen mehr Dienstleistung. Die soll aus einer noch qualifizierteren Beratung der Landwirte bestehen, auch im Bereich Bio-Landwirtschaft. Da die Zahl der Mitarbeiter steigt, können einzelne Leute besser zu Experten für bestimmte Fachbereiche ausgebildet werden. Keinesfalls sei das Zusammengehen dazu gedacht, Personal abzubauen, versichern Zinkl und Schulz.
Aus Sicht von Hubert Zinkl ist die VR Bank Gerolzhofen diesen Schritt auch gegangen, um das Warengeschäft im Sinne Friedrich Wilhelm Raiffeisens noch lange betreiben zu können. In der neuen GmbH sollen sich beide Partner auf Augenhöhe gegenüberstehen.