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Schweinfurt: Mit Haarabfällen die Meere retten: Friseure beteiligen sich an der Aktion "Hair Help the Oceans"

Schweinfurt

Mit Haarabfällen die Meere retten: Friseure beteiligen sich an der Aktion "Hair Help the Oceans"

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    Elf Friseursalons der Innung Main-Rhön mit Vertretern des Beruflichen Schulzentrums Alfons Goppel und Thomas Keitel (rechts), dem Mitgründer von "Hair Helps the Ocean". In der Hand halten sie Verpackungstüten für die abgeschnittenen Haare.
    Elf Friseursalons der Innung Main-Rhön mit Vertretern des Beruflichen Schulzentrums Alfons Goppel und Thomas Keitel (rechts), dem Mitgründer von "Hair Helps the Ocean". In der Hand halten sie Verpackungstüten für die abgeschnittenen Haare. Foto: Helena Chalupka

    Haare haben die Eigenschaft Fette und Öle zu adsorbieren: Das beutet, die Öl- und Fettmoleküle lagern sich an der Oberfläche der Haare an, dringen aber nicht hinein. Ein Kilogramm Haare kann bis zu acht Kilogramm Öl binden.

    Diese Beschaffenheit hat sich das Projekt "Hair Help the Oceans" zu Nutze gemacht. Sie sammeln mit Friseurbetrieben aus fünf Ländern abgeschnittene Haare, um damit verschiedene Gewässer von Ölen und Fetten zu befreien. Dafür werden die Haarreste zu Haarmatten verfilzt oder in Nylonstrümpfe gefüllt, um sie zu bündeln und zielgerichtet einsetzen zu können. Aktuell sammelt "Hair Help the Oceans" Haare für den Notfall. Wenn es beispielsweise zu einem Schiffsunglück kommt und große Mengen an Öl das Meer verschmutzen, sollen die Schläuche und Matten eingesetzt werden. Aus diesem Grund arbeitet das Unternehmen mit der Umweltorganisation Greenpeace zusammen.

    "Hair Help the Oceans" in der Region Main-Rhön angekommen

    Einige Salons der Friseurinnung Main-Rhön suchten schon lange nach einer Möglichkeit, die abgeschnittenen Haare sinnvoll weiter zu verwenden. Teilweise wurden sie an Bauern oder Jäger abgegeben, die damit unerwünschten Tierbesuch verhindern wollten oder an Privatkunden, die die Haare aus dem gleichen Grund auf Gräber am Friedhof verteilten.

    Nun haben sich 13 Friseursalons aus dem Gebiet Main-Rhön dem Projekt "Hair Help the Oceans" zur nachhaltigen Haarresteverwendung angeschlossen. Die Friseurbetriebe können pro Monat einen Karton mit circa 60 Litern Haaren zu "Hair Help the Oceans" schicken. Die Kosten für den Transport  bezahlen die Friseursalons aus eigener Tasche.

    Thomas Keitel und Margit Rosentritt beim Empfang zum Projekt "Hair help the Oceans".  Sie zeigen eine Haarmatte, die aus den verfilzten Haarresten besteht.
    Thomas Keitel und Margit Rosentritt beim Empfang zum Projekt "Hair help the Oceans".  Sie zeigen eine Haarmatte, die aus den verfilzten Haarresten besteht. Foto: Helena Chalupka

    Gemeinsam mit Thomas Keitel, einem der zwei ehrenamtlichen Geschäftsführer von "Hair Help the Oceans", begrüßte Kreishandwerksmeisterin Margit Rosentritt neun beteiligte Friseursalons zu einem Empfang. Thomas Keitel beantwortete offene Fragen zum Projekt und zeigte die Matten, die aus den gesammelten Haaren hergestellt werden.

    Ein Anliegen von Thomas Keitel, der aus der Nähe von Würzburg stammt, ist es, die Haarmatten und Netze auch regional einzusetzen, zum Beispiel im Main oder in Badeseen. Bis jetzt kann diese Idee noch nicht umgesetzt werden, da für diese Art der Verwendung  sehr viele Matten und Netze benötigt werden. Die Produktionskapazität reicht dafür aktuell nicht aus. Ein weiterer Plan für die Zukunft ist es, eine App zu entwickeln, die die Zusammenarbeit mit den Friseurbetrieben erleichtern und verbessern soll.

    Die Entstehung von "Hair Help the Oceans"Vorbild für das deutsche "Hair Help the Oceans" war die französische Organisation "Coiffeurs Justes" (faire Friseure), die erstmals im großen Stil Haarreste sammelten und zu Haarschläuchen verarbeitete. Emidio Gaudioso und Thomas Keitel, Gründer von "Hair Help the Oceans", nahmen Kontakt zu den Franzosen auf und begannen 2021 in Österreich und Deutschland Haare zu sammeln, um diese nach Südfrankreich zu schicken. Bereits bei ihrer ersten Tour kamen 671 Kilogramm Haare zusammen. Da der Transport nach Frankreich teuer und aufwendig ist und sich die Kommunikation als schwierig herausstellte, entschlossen sich Keitel und Gaudioso, ihr eigenes Projekt zu starten.Quelle: www.hair-help-the-oceans.com

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