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Schonungen: Aktivposten im Vereinsleben

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    Beruflich ist Rainer Mai viel unterwegs, deshalb trainiert er immer allein - wenn er Zeit hat
    Beruflich ist Rainer Mai viel unterwegs, deshalb trainiert er immer allein - wenn er Zeit hat Foto: Roland Frühwacht

    In diesem Herbst hat, wie alle zwei Jahre üblich, Landrat Florian Töpper ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Empfang geladen. Die rund 40 Personen zeichnet aus, dass sie sich in Vereinen, Organisationen und/oder ihrer Gemeinde für die Belange der Allgemeinheit ehrenamtlich einsetzen, wie zum Beispiel Monika Lindner aus Oberschwarzach als begeisterte Chorsängerin und ausgebildete Gästeführerin, Matthias Oswald aus Niederwerrn als jahrzehntelang vielfältig engagierter Feuerwehrmann, Alfons Vierheilig aus Sennfeld für sein verdienstvolles Wirken in der Pfarrgemeinde, Wolfgang Schraut aus Waigolshausen für sein außerordentliches Engagement im örtlichen Sportverein und im Gemeinderat sowie bei der Feuerwehr oder auch Johann Mager und Klaus Derleder im Friedrich-Rückert-Arbeitskreis in Oberlauringen. Unter den geladenen Gästen war in diesem Jahr auch Rainer Mai aus Schonungen, der gleich in mehreren Vereinen und Organisationen mit ganz unterschiedlichen Vereinszielen Verantwortung trägt.

    "Angefangen hat es mit Kegeln, durch meinen Vater bin ich dazu gekommen", erzählt er. Als Vierzehnjähriger ging er mit zu den Kegelabenden beim Schonunger Kegelklub. Mit 18 Jahren übernahm er den Vorsitz im Verein und organisiert seit 35 Jahren den Großgemeindepokal im Kegeln. Als 1992 der Freie Turn- und Gesangsverein Schonungen ein neues Vereinsheim mit Bundeskegelbahnen errichtete, schlossen sich die Kegler unter Rainer Mai als Abteilungsleiter diesem Verein an. Heute noch nehmen sie an Wettkämpfen und Meisterschaften teil.

    Fast jedes Jahr auf der Bühne

    Obwohl er beruflich viel unterwegs ist, setzt er sich sehr dafür ein, dass jedes Jahr im Vereinsheim Theatervorstellungen stattfinden. "Du kannst doch vor Publikum sprechen, also kannst du auch Theater spielen". So sprach ihn 2012 Manuela Felbier von der Theatergruppe der Freien Turner an. Und seither findet man Rainer Mai fast jedes Jahr bei den Aufführungen im Herbst auf der Bühne des Vereinsheimes. Allerdings ist er bemüht, eine kleine Rolle zu bekommen, und wenn möglich gar nicht mitspielen zu müssen. Die Leitung dieser Abteilung übernahm er vor neun Jahren.

    Seit zehn Jahren leitet er defacto den Gesamtverein, weil es keiner machen wollte. "Aber das habe ich mir reichlich überlegt", versichert er. Die Vereinsführung mit Vereinsheim, Sportplätzen und einer großen Turnhalle und weitläufigen Außenanlagen sowie das turnusmäßige Mitausrichten der Kirchweih erfordert viel Zeit und Einsatz. "Diese Aufgabe habe ich nur übernehmen können, weil ich Leute habe, die mich unterstützen".

    Vor vielen Jahren stand bei der Feuerwehr Schonungen die Leistungsprüfung an. "Es fehlte einer für den Posten als Melder und da hat man mich gefragt, ob ich da nicht einspringe", erinnert er sich. Und seither ist Rainer Mai bei dieser Selbsthilfeorganisation als aktiver Feuerwehrmann dabei und wurde vor 20 Jahren zum "Sprecher der Aktiven" gewählt. Dabei geht es vor allem darum, sich hinzusetzen und zuzuhören, weiß er. Da es sich dabei oft um zwischenmenschliche Querelen unter den Wehrleuten handelt, findet er es gut, dass er die Sachlage ohne Emotionen und auch ohne das Nennen von Namen bei den Führungskräften der Wehr vortragen kann. "So bringt man die meisten Kühe vom Eis", versichert er verschmitzt lächelnd. Um auch jüngere Aktive an dieses Amt heranzuführen, wird seit einigen Jahren auch ein Stellvertreterposten für den "Sprecher der Aktiven" bei der Schonunger Wehr besetzt. "So haben wir jetzt ein junges Mädel für diese Aufgabe, und ich bin seit der letzten Wahl in der zweiten Reihe". Sein auf Ausgleich bei Herausforderungen bedachtes Wesen nützt ihm als Betriebsratsvorsitzender und bei seiner Mitgliedschaft im Gesamtbetriebsausschuss und Wirtschaftsausschuss bei seiner Firma.

    Auftritt in der Bütt

    Rainer Mai kann bei seinen Tätigkeiten im Ehrenamt mit Humor und guter Laune punkten. Diese Eigenschaften zeichneten ihn schon in der Jugend aus, sodass er auch als Mitwirkender bei Faschingsveranstaltungen gesucht war. "Damals war der Fasching in Schonungen mit den Elferräten noch eine Männerdomäne", so schildert er seinen Einstieg beim Schonunger Carnevalsclub mit 18 Jahren. Als er nach einer Elferratssitzung mal flapsig in der Bar den Spruch "Büttenreden kann doch jeder" losließ, war er für die nächste Session vom damaligen Sitzungspräsidenten für einen Auftritt in der Bütt gebucht.

    Dass er vor zwei Jahren zum Feldgeschworenen ernannt wurde, freute ihn sehr, da ihn eine große Heimatverbundenheit auszeichnet. Bei dem breitgefächerten ehrenamtlichen Engagement steht ihm stets seine Frau Sigrid zur Seite. Sie sitzt als Souffleuse bei Theaterauftritten oder steht mit ihm im Fasching beim Schonunger Carnevalsclub als "Streitsüchtiges Ehepaar" auf der Bühne.

    Im diesjährigen Theaterstück war Rainer Mai (links) als "Handwerker" dabei. "Unterstützt" wurde er bei seiner "Arbeit" von Luca Müller. 
    Im diesjährigen Theaterstück war Rainer Mai (links) als "Handwerker" dabei. "Unterstützt" wurde er bei seiner "Arbeit" von Luca Müller.  Foto: Roland Frühwacht
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