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GRAFENRHEINFELD: Albert Hammond bot Musikgeschichte

GRAFENRHEINFELD

Albert Hammond bot Musikgeschichte

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    Begeisternder Auftritt: Albert Hammond war in Grafenrheinfeld zu Gast.
    Begeisternder Auftritt: Albert Hammond war in Grafenrheinfeld zu Gast. Foto: Foto: Daniela Schneider

    Manchmal kommt man ganz unverhofft zu wunderbaren konzertanten Momenten. Eigentlich hätte der ungemütliche Pfingstsonntag am liebsten auf der heimischen Couch geendet, doch in der Grafenrheinfelder Kulturhalle hat sich der Singer und Songwriter Albert Hammond angekündigt. Ein Weltstar auf den zweiten Blick, der in den letzten 50 Jahren viele große Hits geschrieben hat, zumeist für andere Musiker.

    Der gebürtige Brite ist dieser Tage 72 Jahre geworden und war seit den späten 70ern nicht mehr auf Tour. Doch im Herbst 2013 hat er sein allererstes Live-Album herausgebracht und ist damit seitdem auf „Songbook-Tour“.

    Das Alter sieht man Hammond nicht wirklich an: mit enger Jeans, Chucks, roter Lederjacke und Gitarre rockt er mit seiner Band, ebenfalls ausgezeichnete Musiker, energiegeladen die Kulturhallenbühne.

    Der Mann hat erkennbar Spaß, das macht sich schnell bemerkbar und das Publikum folgt ihm zwar erst etwas zögerlich mit Klatschen und Fußwippen, doch dann immer begeisterter, wie so oft ist es die strenge Bestuhlung, die das gut gelaunte Konzertvolk erst einmal auf den Sitzen hält.

    Die Songbook-Tour ist ein schönes Stück Musikgeschichte, neben den eigenen Songs als Sänger hat Hammond, oft gemeinsam mit berühmten Songwriter-Kollegen wie Mike Hazlewood oder Hal David, viele Welthits für andere Interpreten geschrieben und sich mit seinem monumentalen Werk bis in die ewige „Songwriters Hall of Fame“ katapultiert.

    Charmanter Entertainer

    Dazu entpuppt sich der Musiker als charmanter Entertainer, gespannt lauscht man den Geschichten aus dem Musikbusiness, die er mit rauchiger Stimme und einer sympathischen Portion Selbstironie zum Besten gibt und dabei mit dem Publikum auf Tuchfühlung geht.

    Die Liste der Hits aus der Feder Hammonds ist ellenlang, das ist nicht jedem bewusst und so gibt es schon das eine oder andere Aha-Erlebnis am Konzertabend.

    Berühmte Hits

    Viele kennen die eignen berühmten selbst gesungenen Hits wie „It never rains in Southern California“, „The Free Electric Band“, den erfolgreichen „silly“ Song „Gimme Dat Ding“ oder „Down by the river“, einer der ersten Songs über Umweltverschmutzung überhaupt, doch auch Welthits von Chicago, Jonny Cash, Diana Ross, Tina Turner und recht aktuell Duffy stammen aus der Feder Hammonds.

    Unzählige Musiker verdanken einen Teil ihres klanglichen Welterfolges seinem unermüdlichen Schaffen. Manche der Lieder wurden öfter interpretiert und waren, wie Hammond grinst zur Freude seiner Frau gleich mehrfach Erfolge und so ist das Songbook-Konzert ein Streifzug durch die wichtigen Charts der letzten knapp 50 Jahre.

    Whitney Houston sang Hammonds „One moment in time“ bei den Olympischen Spielen in Seoul, Leo Sayer erlangte mit „I need you“ unsterblichen Ruhm und Willie Nelson und Julio Iglesias sorgten mit „All the girls I loved before“ für Gänsehaut bei den weiblichen Fans, ein Song, den Hammond, wie er augenzwinkernd verrät, 1984 bereits elf Jahre in der Schublade hatte und ihn dann „Playboy“ Iglesias als taufrische Komposition aufs Auge drückte, genialerweise im Duett mit „Cowboy“ Nelson.

    Nostalgische Momente

    Hammond präsentiert an die 30 seiner Songs an diesem schönen, leider nicht ausverkauften Konzertabend mit vielen nostalgischen Momenten, die meisten Zuschauer sind aus den 60er- und 70er- Jahren und mit Hammonds Songs beim Schmuseblues erwachsen geworden.

    Zum Ende kocht der Saal, es gibt berechtigt stehende Ovationen und alle singen vorne an der Bühne lauthals „Nothing‘s gonna stop us now“ mit. Mit dem Welthit der Hollies „The Air That I Breathe“ und dem gut gemeintem Ratschlag „Hold hands and dream along“ verabschiedet sich Hammond mit Band aus Grafenrheinfeld – ein tolles Konzert.

    Ja manchmal kommt man doch ganz unverhofft zu schönen Erlebnissen.

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