Erstmals seit den frühen Achtzigern geht jener Sänger und Gitarrist auf große Europatournee, von dem jeder mindestens einen Hit kennen dürfte: Albert Hammond. Der Londoner hat mit „It never rains in California“, „The free Electric Band“ oder „Down by the River“ mit die bekanntesten Popsongs der vergangenen vier Jahrzehnte komponiert. Am Samstag, 13. September, gastiert Hammond auf seiner „Songbook Tour“ um 20 Uhr in der Stadthalle Schweinfurt.
Seine Kompositionen sind verantwortlich für den Verkauf von 360 Millionen Platten, darunter 30 Top 40 Hits wie „The Air That I Breathe“ (The Hollies), „One Moment In Time“ (Whitney Houston), „Nothing's Gonna Stop Us Now“ (Starship) , „I Don’t Wanna Lose You“ (Tina Turner) oder „Don’t You Love Me Anymore“ (Joe Cocker). Künstler wie Celine Dion, Tom Jones, Chris de Burgh, Roy Orbison, Neil Diamond, Johnny Cash, Ace of Base oder Duffy haben sich von Albert Hammond ihre Hits schreiben lassen. Dafür wurde er unter anderem in die „Songwriter Hall of Fame“ aufgenommen und mit dem Emmy ausgezeichnet.
1982 erschien sein letztes Soloalbum, danach zog er sich als Komponist und Produzent aus dem Rampenlicht zurück, um sich besser um die Erziehung seines Sohnes kümmern zu können. 2013 schließlich hielt Albert Hammond die Zeit für gekommen, um erstmals mit „Songbook“ eine Doppel-Live-CD seiner größten Hits zu veröffentlichen. Veranstalter Mike Klein hat mit Albert Hammond gesprochen.
FRage: Mr. Hammond, waren Sie schon einmal in Franken oder Schweinfurt?
Albert Hammond: Ja, Franken ist wunderschön, und ich habe eine besondere Beziehung zum Frankenwein. Seit vielen Jahren genieße ich Weine aus Iphofen. Ich war im Mai in Würzburg, wobei ich auch einen Abstecher nach Schweinfurt gemacht habe. Die Franken und ihre Tradition sind mir symphytisch.
Als sie mit 18 den ersten Plattenvertrag bekamen, begann gerade die Karriere von Chuck Berry oder Elvis Presley. Gab es einen Plan oder das Gefühl, auch ich werde mal ein Star?
Hammond: Nein, nicht wirklich, so eine Karriere lässt sich nicht planen. Ich hatte großes Glück, und mir scheint, dass da jemand anderes einen großen Plan für mich hatte. Wer immer es ist, weiß, wer ich bin, und hat mir geholfen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Die Musikstile haben sich über die Jahrzehnte verändert und weiterentwickelt. Rock, Pop, Soul und neue Musik wie HipHop kamen, aber Ihre Songs sind geblieben. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Hammond: Ich habe kein Geheimnis, es ist aber so, dass ein guter Song für immer überlebt. Einige meiner Hits wurden nach Jahren auch wieder neu von jungen Acts wie „Ace of Base“ aufgenommen, und so haben die Songs schließlich Evergreen-Status erreicht.
Sie haben für viele Stars große Erfolge geschrieben. Haben Sie ein Thema im Sinn, wenn Sie für andere komponieren?
Hammond: Nein, ich schreibe nie gezielt für andere Interpreten, ich schreibe für mich selbst und werde gefragt, ob ein Song für einen anderen Künstler passen könnte. Zum Beispiel „One Moment In Time“ für Whitney Houston habe ich als Hommage an Elvis Presley geschrieben.
Ihr Sohn, Albert Hammond Jr., ist Mitglied von „The Strokes“, einer sehr bekannten Indie-Rock-Band. Mögen Sie seine Musik, abgesehen von der Tatsache, dass er Ihr Sohn ist?
Hammond: Ja sicher, ich mag aber so ziemlich alle Arten von Musik und beobachte die Charts rund um den Globus. Die Trends sind sehr kurzlebig geworden, aber solange es gute Musik ist, spielt es keine Rolle für mich, welcher Art sie ist oder wer sie spielt.
Wie autobiografisch sind Ihre Texte?
Hammond: Die meisten meiner Songs sind autobiografisch. Ich schreibe über das, was mich bewegt, meine Gefühle und Erfahrungen. Uns Menschen verbindet mit der Musik ein großes unsichtbares Band, sie ist so etwas wie eine universale Sprache, die alle verstehen.
Was erwartet die Fans in Schweinfurt?
Hammond: Wir sind auf „Greatest Hits Tour“ durch Europa und zusammen mit meiner Band werden wir die Besucher auf eine zweistündige Zeitreise meiner größten Erfolge aus fünf Jahrzehnten mitnehmen. Ich freue mich schon sehr auf die Fans.
Karten im Vorverkauf unter anderem beim Schweinfurter Tagblatt, Tel. (09 31) 60 01 60 00, sowie an der Abendkasse.