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GEROLZHOFEN: Alexander Müller hat hohen Respekt vor Lokalpolitikern

GEROLZHOFEN

Alexander Müller hat hohen Respekt vor Lokalpolitikern

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    Besondere Gäste beim Geo-net-Neujahrsempfang waren (von links) Bundestagsabgeordnete Lisa Badum, Regierungsberater Alexander Müller, die Gerolzhöfer Landtagskandidatin Birgid Röder, Gastgeber Thomas Vizl, Landtagsabgeordnete Kerstin Celina und Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann.
    Besondere Gäste beim Geo-net-Neujahrsempfang waren (von links) Bundestagsabgeordnete Lisa Badum, Regierungsberater Alexander Müller, die Gerolzhöfer Landtagskandidatin Birgid Röder, Gastgeber Thomas Vizl, Landtagsabgeordnete Kerstin Celina und Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann. Foto: Fotos: Norbert Finster

    Alexander Müller hat hohen Respekt vor Lokalpolitikern. „Was in New York oder Berlin beschlossen wird, erreicht auch die Kommunalpolitik, die das umsetzen muss. Ihr müsst den Kampf um Windräder und Photovoltaikanlagen führen“, sagte Müller beim Neujahrsempfang der grünen Gruppierung Geo-Net in der Stadiongaststätte. Der gebürtige Gerolzhöfer ist derzeit Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung (RNE), der die Bundesregierung berät. Er war als besonderer Gast zum Empfang geladen.

    Müller bedauerte., dass der Informationsfluss in der Politik immer nur von oben nach unten geht. Dabei sei es für die Entscheider wichtig, dass sie auch über Probleme an der politischen Basis informiert sind.

    Energiewende nicht erreicht

    Im weiteren Verlauf sprach Müller zentrale grüne Themen an. So sei die Energiewende noch lange nicht erreicht. Für Müller sind Innovation und Nachhaltigkeit ein eng zusammengehörendes Begriffspaar.

    Müller, der rund 100 Tage im Jahr auf internationaler Bühne unterwegs ist, muss sich immer wieder die Frage stellen lassen, was die Deutschen eigentlich mit ihren Wäldern machen. So rede die CSU auf internationaler Ebene oft über Waldschutz, daheim aber passiere dafür wenig. Müller sprach sich eindeutig für einen Nationalpark Steigerwald aus. Eine solche Einrichtung fördere die Mittelstandsentwicklung im ländlichen Raum.

    Müllers Hoffnung ist es, dass die Grünen bei den kommenden Landtagswahlen nicht „ganz so schlecht“ abschneiden, so dass die CSU rechnerisch nicht an ihnen vorbeikomme.

    Zur globalen Ernährungssituation sagte der Sprecher, das deutsche Landwirtschaftsmodell könne unmöglich auf Afrika oder andere Entwicklungsländer übertragen werden. „Dann müssten wir 500 Millionen Menschen umsiedeln, doch wo sollen die hin?“

    Andere Themen, die Müller ansprach, waren die Verhinderung der Flüchtlingsströme („Das ist eine Frage von Krieg oder Frieden?“) und der Klimawandel („Es ist fünf vor zwölf.“).

    Widerspruch im Wirtschaftsleben

    Schließlich wies Müller auf einen weiteren Widerspruch im modernen Wirtschaftsleben hin: Die Erzeugung von Lebensmitteln bedeute den weltweit drittgrößten Emissionsfaktor, und auf der anderen Seite werde ein Drittel der Lebensmittel weggeworfen.

    Auf Nachfrage sagte Müller am Rande des Empfangs, trotz des momentanen Schwebezustands bei der Bildung einer neuen Regierung berate der RNE die geschäftsführende Regierung weiter. Im Moment ist das Thema, wie die Beschlüsse von New York bei der Nachhaltigkeit und Paris beim Klimaschutz auf nationaler Ebene umgesetzt werden können.

    In der Töpfer-Müller-Gaßner GmbH, die er zusammen mit dem CDU-Politiker und ehemaligen Umweltminister Klaus Töpfer und dem Berliner Rechtsanwalt Hartmut Gaßner gegründet hat, geht es momentan um das weithin, zum Beispiel auf dem Subkontinent Indien, noch nicht existierende Recht für Frauen, Land zu besitzen. Das sei wichtig für eine nachhaltige Landwirtschaft. Außerdem könnten Frauen dann ihre Kinder ernähren.

    Zu Beginn des von Thomas Vizl und Birgid Röder moderierten Empfangs gab Geo-net-Sprecher Toni Niedermeier einen Rückblick auf die Aktivitäten im Jahr 2017. Dazu gehörten der Neujahrsempfang, die Lesenacht, die Unterstützung beim Sommerfest der Grünen im Spitalgarten, die Ferienspaßaktion sowie das monatliche Treffen von Stadtratsfraktion und Mitgliedern. Im Stadtrat sei es schwer, gegen die Große Koalition aus CSU und SPD anzukommen.

    Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann war mit Zug und Bus nach Gerolzhofen gekommen und hielt aus dieser Erfahrung heraus ein Plädoyer für die Reaktivierung der Steigerwaldbahn. In die gleiche Kerbe hieb die oberfränkische Bundestagsabgeordnete Lisa Badum. Gerolzhofens Magnetfunktion könnte mit einem Bahnanschluss noch größer sein. Für den Nationalpark Steigerwald machte sich noch einmal Landtagsabgeordnete Kerstin Celina stark.

    Zum Empfang in entspannter Atmosphäre waren rund 80 Gäste vieler politischer Couleur gekommen, unter ihnen Bürgermeister Thorsten Wozniak (CSU) und sein Stellvertreter Erich Servatius (SPD). Die musikalische Umrahmung übernahm die Gruppe „Musik grenzenlos“ unter Leitung von Horst Brand, in der auch die Flüchtlinge Jouan Murad und Youssef Abdi mitspielten. Besonders gut kam das „Lied „Die Gedanken sind frei“ an. Horst Brand erzählte, dass die Syrer sich gewundert haben, warum die Deutschen nicht mehr von ihren eigenen Liedern spielen. Sie haben letztendlich dafür gesorgt, dass das Repertoire der Band mehr deutschsprachige Lieder enthält.

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