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LÜLSFELD: Alles begann mit „Asterix und Obelix“

LÜLSFELD

Alles begann mit „Asterix und Obelix“

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    Die vor 50 Jahren gegründete Lülsfelder Gemeindebücherei hat derzeit rund 2500 Medien im Angebot.
    Die vor 50 Jahren gegründete Lülsfelder Gemeindebücherei hat derzeit rund 2500 Medien im Angebot. Foto: Foto: Matthias Wiener

    „Die Staatliche Beratungsstelle für Volksbüchereien begrüßt es außerordentlich, dass die Gemeinde Lülsfeld sich bereitgefunden hat, eine gemeindliche Jugendbücherei zu errichten und auch jährlich für den laufenden Haushalt beziehungsweise den Auf- und Ausbau der Bücherei zu sorgen.“

    Mit diesen Worten begann vor 50 Jahren, am 22. Dezember 1966, die offizielle Geschichte der Gemeindebücherei Lülsfeld. Aus Anlass des Jubiläums hatten Bürgermeister Wolfgang Anger und die Büchereileitung alle Leser und Nichtleser zu einer kleinen Feier eingeladen.

    Der Bürgermeister begrüßte die Gäste, unter ihnen der komplette Gemeinderat, und gab Sabine Teigelkämper von der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen aus Würzburg das Wort.

    Sie wusste zu berichten, dass die Lülsfelder Bücherei aktuell über etwa 2500 Medien verfügt. Sie belegt, was die Ausleihen betrifft, bayernweit im Jahr 2016 mit 4,14 Entleihungen pro Einwohner den Spitzenplatz bei Gemeinden bis 1000 Einwohner.

    Anschaulich schilderte dann der erste Leiter der Bücherei, der inzwischen 91-jährige Hans Anger, die Situation früher. Er hatte als Lehrer viel zu wenige Bücher für die vielen Kinder zur Verfügung. Da keimte die Idee, eine Kinder- und Jugendbücherei zu gründen. „Von den ersten hundert Mark vom Bürgermeister kaufte ich Asterix-und-Obelix-Bücher, weil das die Kinder lesen wollten“, berichtete er. Später kamen „Was ist Was“-Bücher dazu, die dann aber immer häufiger von Erwachsenen ausgeliehen wurden.

    Da der Bedarf größer wurde, gründete man 1966 offiziell die Gemeindebücherei. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag darin, für die Studenten des Orts Fachbücher per Fernleihe zu besorgen, von den Bibliotheken der Hochschulen und Universitäten.

    Als persönlichen Höhepunkt bezeichnete Anger die Beschaffung eines Buchs über „Computertechnik“ zu einer Zeit, als das Thema nur unter Spezialisten bekannt war. Da das entsprechende Buch in Deutschland nicht verfügbar war, war er um so erstaunter, als er eines aus Prag gesendet bekam, bemerkenswert deshalb, weil es noch zur Zeit des Eisernen Vorhangs geschah, berichtete Anger. 2011 übergab er die Leitung der Bücherei an Steffen Braum.

    Dieser überlegte, wie er die Chronik seines Wirkens in einem Buch festhalten würde. Zuerst sinnierte er über den Titel. „Die Geschichte der Bücherei Lülsfeld im Wandel der Zeit“ wäre ihm zu sperrig. „Mahngebühr“ sei auch kein passender Titel. Da deutlich mehr Frauen lesen, fand er den Titel „Ein ganzes halbes Buch“, dann eher kundenorientiert.

    Im ersten Kapitel würde er die Suche nach einem Nachfolger für Bücherei-Gründer Hans Anger schildern. Dort würde beschrieben, dass einziges Kriterium für seine Wahl die Tatsache sei, dass er „der Lehrer“ sei.

    Ein Kapitel würde er seiner Stellvertreterin Ulli Kram widmen. Sie sei ihm planerisch und organisatorisch weit voraus. Dann gäbe es weitere Kapitel, die etwa mit „Die Bücherei: Leuchtturm der Kultur im Sturm der Moderne“ überschrieben wären oder „Letzte Bastion im Zeitalter von Internet und Handy“.

    Nicht fehlen dürfte in seinem Buch am Ende die Danksagung, die er seinem Vorgänger Hans Anger und seinem Team widmen würde, außerdem dem Gemeinderat für das Budget von aktuell 2500 Euro, aber vor allem auch seinen Leserinnen und Lesern.

    Musikalisch wurde die Feier von Ricarda Lembcke als Solistin auf der Flöte untermalt. Nach einem kleinen Imbiss konnten die Anwesenden die kleine Feier mit einer Lesung von Renate Eckert aus ihrem aktuellen Roman „Brunnenkind“ ausklingen lassen.

    Für den Rest des Jahres seien neben einem Büchereiquiz noch zwei Vorleseabende für junge Zuhörer sowie je ein Sektempfang an den Ausleih-Sonntagen geplant.

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