Wie sieht es mit der Zusammenarbeit der zehn Mitgliedsgemeinden der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal aus? Wie funktionieren die Abläufe? Welche weitere Themen und Projekte werden in Angriff genommen, und wie werden sie untereinander abgestimmt? Mit diesen Fragen setzten sich Verantwortliche der Allianz bei einem Seminar im Rahmen der Evaluation auseinander.
Bürgermeister, Geschäftsleiter und Regionalentwickler aus den Landkreisen Schweinfurt und Bad Kissingen trafen sich für zwei Tage zu einem Seminarbesuch in Klosterlangheim in der Schule für Dorf- und Flurentwicklung. Die zehn Mitgliedsgemeinden der Allianz Oberes Werntal - Bergrheinfeld, Dittelbrunn, Euerbach, Geldersheim, Niederwerrn, Oerlenbach, Poppenhausen, Waigolshausen, Wasserlosen und Werneck - überprüften dort ihre 15-jährige Arbeitsgemeinschaft, teilte Allianzmanagerin Eva Braksiek mit.
Seit 2003 besteht die Interkommunale Allianz Oberes Werntal. Auslöser der landkreisübergreifenden Zusammenarbeit der Gemeinden war der Bau der Autobahn A 71 Schweinfurt-Erfurt. Damals wollten die Kommunen gemeinsam bestehende Risiken minimieren und die neuen Chancen der Verkehrsanbindung verstärkt nutzen.
Der anfängliche Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung verlagerte sich 2008 auf das neue Schwerpunktthema der Innenentwicklung. Es kamen Projektideen aus den Bereichen Naherholung, Freizeit und Kultur, aus der Verwaltung sowie aus dem ökologischen Bereich hinzu. Die Basis der Zusammenarbeit bildet ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK), dessen Erstellung vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) gefördert wurde.
Mittlerweile arbeitet die Allianz in zehn Handlungsfeldern an verschiedenen Themen. Auch eigene Veranstaltungen wie der Radelspaß im Werntal, der Wanderspaß oder der Tag des offenen Ateliers ergänzen die Zusammenarbeit zur Stärkung der Region.
Um weiterhin den Anspruch auf Fördermittel zu erhalten, muss die Strategie der Zusammenarbeit in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Für die Interkommunale Allianz Oberes Werntal steht derzeit die sogenannte "Große Evaluierung" an. Mit dem Seminarbesuch in Klosterlangheim ist laut Braksiek ein erster Schritt getan, um Themen zu priorisieren, abzuschließen und neue Ideen mitaufzunehmen. Als nächste große Aufgabe wird das ILEK zu überarbeiten sein.
Die Teilnehmer zogen ein positives Fazit zum Seminar: Die Allianz habe viel ins Rollen gebracht, was von einer einzelnen Gemeinde alleine nicht realisiert worden wäre. Positive Beispiele hierfür sind das Fränkische Bildstockzentrum Egenhausen, das Thema Innenentwicklung und die Öko-Modellregion Oberes Werntal. Ein gewinnbringendes Miteinander sei entstanden, jede Gemeinde könne das Angebot der Zusammenarbeit für sich nutzen. Synergien und Erfolge der Allianz würden zeigen, dass es sich lohnt.