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SCHWEINFURT: Als am alten Postplatz noch das Blech dominierte

SCHWEINFURT

Als am alten Postplatz noch das Blech dominierte

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    Postplatz: So sah der heutige Georg-Wichtermann-Platz in den 1970ern aus. Damals schon gab es eine Baum-Initiative.
    Postplatz: So sah der heutige Georg-Wichtermann-Platz in den 1970ern aus. Damals schon gab es eine Baum-Initiative. Foto: ArchivFoto: Hans Rost

    Wegen des Verkehrschaos in der Innenstadt hat die Polizei am ersten „offenen Samstag“ vor Weihnachten, am 28. November 1970, als „vorbeugende Maßnahme“ den Roßmarkt und die Spitalstraße zur Fußgängerzone erklärt.

    Frei waren der Platz und die damals noch Hauptachse von West nach Ost nur für die städtischen Busse. Die Lange Zehntstraße und die Kirchgasse wurden für diesen einen Tag außerdem zur Sackgasse erklärt, um den „Charakter als Fußgängerzone besser zu bewahren“, wie es damals hieß. Die Bevölkerung nahm die zuvor ungewohnte Freiheit gerne an, die Geschäftswelt war geteilter Meinung.

    Im Frühjahr 1970 wurde das Anwesen an der Ecke Metzgergasse/Nutzgasse (beim heutigen Rusterberg im Fischerrain) abgerissen, das die berühmt-berüchtigte „Helenen-Bar“ beherbergte. „Hier fanden viele Soldaten der US-Garnison Zeitvertreib“, die Bar sei „ein Umschlagplatz für überschüssige Gefühle“ gewesen, hieß es in der damaligen Berichterstattung in dieser Zeitung.

    Im Januar 1970 setzte sich der Stadtrat mit dem „neuen Rahmen“ für Bahnhofsbereich auseinander. Gemeint waren die geplanten Neubauten AOK-Gebäude und Post gegenüber. In den Plänen fand sich auch die Idee, einen Fußgängertunnel vom AOK-Vorplatz zum Bahnhof zu bauen. Oberbürgermeister Georg Wichtermann vertrat die Auffassung, dass man die Kosten von immerhin 500 000 Mark „nicht scheuen sollte“. In der Sitzung regten einige Räte sogar an, die Unterführung gleich bis zur Ernst-Sachs-Straße fortzuführen, weil der Zahn der Zeit am Steg über die Gleise nage. Wir wissen: Den Tunnel, der vielleicht die heutigen Probleme gelöst hätte, gibt es nicht, den Steg noch immer.

    Am alten Postplatz, dem heutigen Georg-Wichtermann-Platz, entstand nach dem Abriss des Postgebäudes Anfang der 1970er ein mit Parkuhren versehener Parkplatz. Die 40 Kurzparkplätze seien damals „sehr zur Freude der Autofahrer“ entstanden, hieß es in dieser Zeitung. Allerdings: 1971 startete eine Initiative mit dem Namen „Parkplatz für Bäume“. Angestoßen wurde sogar eine Spendenaktion mit dem Ziel, auf dem „pflanzenlosen Platz“ einen ersten Baum zu setzen.

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