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HOLZHAUSEN: Als der Porsche noch im Hof stand

HOLZHAUSEN

Als der Porsche noch im Hof stand

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    (kab) Die ersten Schlepper, die Anfang der 60er Jahre bei Müller Landtechnik verkauft worden sind, trugen klangvolle Namen: Allgaier oder Porsche. So sportlich wie das für unsere Ohren heute klingt, waren die ersten Schlepper nicht. Allenfalls für den Fahrer: Der musste zum Teil noch mit einer Kurbel den Motor in Gang setzen. Mancher Landwirt gab für seinen ersten Porsche-Diesel sogar Pferde in Zahlung. Die standen schließlich bei jedem Landwirt im Stall, bis motorbetriebene Fahrzeuge die 1-PS-Zugkraft schließlich ganz ersetzten.

    Bei Müller Landtechnik hat man die rasante technische Entwicklung miterlebt. Der Wandel vom Pferd bis zum Hochleistungsschlepper – für manche altgedienten Mitarbeiter ein Stück Arbeits- und Lebensgeschichte. Und natürlich für das Familienunternehmen selbst, das sich im selben Maß gewandelt hat: Von der ehemaligen Dorfschmiede zum modernen Landtechnikbetrieb, der heute nicht nur Landwirte, sondern auch Kommunen, Profihandwerker, Hobbybastler, Haus- und Gartenbesitzer versorgt. 100 Mitarbeiter in Verwaltung, Verkauf, Außendienst und Werkstätten kümmern sich in fünf Niederlassungen (Holzhausen, Gerolzhofen, Hammelburg, Sonnefeld und Opferbaum) um die Zufriedenheit der Kunden. Die steht, so heißt es in einer Broschüre zum 75.Firmenjubiläum, das an diesem Wochenende gefeiert wird, „immer an erster Stelle“.

    Den Grundstein legen 1933 Schmiedemeister Leo Müller und seine Frau Walburga. Sie gründen einen Schmiedebetrieb in Holzhausen, handeln mit landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten – und sichern sich schnell das Vertrauen der Landwirte. Stück für Stück entwickelt sich das Ein-Mann-Unternehmen weiter. In den 50er Jahren beschlägt man noch Pferde, Anfang der 60er kommen die ersten Schlepper von Allgaier und Porsche auf den Markt, später Gras- und Bindemäher von McCormick. Sie kommen per Schiff, müssen im Bamberger Hafen abgeholt und in der Werkstatt zusammengebaut werden. Zwei Mitarbeiter sind damit zwei Tage lang beschäftigt.

    Josef Müller, heute Senior-Chef, tritt 1957 in die Firma seines Vaters ein. Zuvor hat er eine Ausbildung bei der Firma Allgeier, Porsche Diesel, IHC Neuss absolviert. Firmengründer Müller übergibt die Geschäftsführung an seinen Sohn. Der Betrieb heißt nun „Leo Müller & Sohn“ und entwickelt sich weiter, man baut eine größere Werkstatt, expandiert: 1977 der erste Shop, 1979 die erste Filiale in Opferbaum, 1984 in Hammelburg, 1987 die Übernahme der Firma Deffner in Gerolzhofen, 1994 der Neubau der großen Lagerhalle, die zwei Jahre später bei einem Großbrand komplett vernichtet wird.

    1998 übernehmen Leo und Karl Müller die Geschäftsführung, und damit die dritte Generation. Der Betrieb in Gerolzhofen wird umgebaut – zu einem modernen Landtechnikbetrieb mit Shop und Motoristenabteilung. 2001 folgen Umbau und Erweiterung in Holzhausen. 2004 wird ein Betrieb in Sonnefeld (Oberfranken) übernommen; die fünfte Niederlassung. Heute ist man bei Müller stolz auf das in 75 Jahren mit Fleiß, Arbeit und der „unermüdlichen Unterstützung“ vieler treuer Mitarbeiter Geschaffene.

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