Erst vor kurzem hat der ehemalige Bürgermeister von Röthlein, Edgar Engelbrecht, seinen 70. Geburtstag gefeiert. Im Nachgang gab es jetzt die schon länger angedachte Verleihung des Altbürgermeister-Titels.
„Es ist Zeit“, meinte der neue Altbürgermeister schmunzelnd, der seit zwölf Jahren bereits als einer von maximal 100 Persönlichkeiten die Landkreis-Ehrenbürgerwürde trägt. Viele alte Weggefährten, aktuelle Gemeinderäte und Freunde waren der gemeindlichen Einladung ins Röthleiner Pfarrheim zur Verleihung des Altbürgermeistertitels gefolgt. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von der Formation „Passion4Saxxes“.
Bürgermeister Albrecht Hofmann, der 2008 das Amt von Engelbrecht übernahm, ließ dessen Amtszeit Revue passieren: 1967 begann Engelbrechts lange Karriere im Röthleiner Rathaus als Verwaltungsangestellter. Er stieg schnell auf zum Verwaltungsinspektor und schließlich nach der Gebietsreform zum Geschäftsleiter der Großgemeinde.
Am 7. Mai 1984 wurde Engelbrecht dann zum Bürgermeister von Röthlein gewählt. Vereidigt hat ihn der damals älteste Gemeinderat Josef Endres, der beim Festakt im Pfarrheim ebenfalls unter den Gästen weilte.
In den 24 Jahren seiner Amtszeit wurden viele große Projekte gestemmt, immer gemeinschaftlich, wie Engelbrecht betonte, und mit einer gut funktionierenden Verwaltung, einem entscheidungsfreudigen Gemeinderat und einem Blick für die Annäherung der drei Ortsteile. Diverse Baugebiete, das Gewerbegebiet Mühläcker, das Industriegebiet Etzberg, der Neubau von Grundschule und Bauhof stehen ebenso auf der Liste wie die Partnerschaft mit dem französischen Cormelles le Royal.
Die vom Gemeinderat einstimmig beschlossene Verleihung der Altbürgermeisterwürde sei ein Zeichen des Dankes für die Leistungen, die Engelbrecht erbracht habe, betonte Bürgermeister Hofmann. Er habe die Großgemeinde zu dem gemacht, was sie heute ist: eine gut funktionierende Gemeinde mit Zukunftspotenzial.
Mit „starkem Willen und gutem Nervenkostüm“, so Hofmann, habe Engelbrecht auch schwierigere Klippen umschifft. Mit 62 Jahren war dann nach drei Amtsperioden Schluss.
Heute, mit 70 Jahren, fühlt sich Engelbrecht nach eigenen Worten immer noch fit. Er war bis jetzt noch als Schatzmeister beim Volksbund der Kriegsgräberfürsorge aktiv und rudert nun allmählich etwas langsamer durchs Leben. Sein neues Altbürgermeisterdasein verbringt er gerne mit der Familie, seinen Enkelkindern und der Radfahrtruppe aus Hirschfeld. Als neustes Hobby ist Golfen dazugekommen. Daran sei seine ehemalige Angestellte Irmgard Blachutzik Schuld, die ihm mit der Verwaltung zum Abschied einen Golf-Schnupperkurs geschenkt habe.
Einen Blumenstrauß gab es für Ehefrau Irene, die ihm 24 Jahre den Rücken freigehalten hat.