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Unterspiesheim: Andreas Stumpf  aus Unterspiesheim: wer kennt ihn noch?

Unterspiesheim

Andreas Stumpf  aus Unterspiesheim: wer kennt ihn noch?

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    Stefan Menz (rechts) mit dem Helferteam des Unterspiesheimer Seniorentreffs unter Leitung von Betty Scheuring (Vierte von links), einer Verwandten von Stumpf, und einzelnen Besuchern seines Vortrags wie Hans Werner (Zweiter von links) aus Unterspiesheim, ein ehemaliger Bewohner der Schafgasse, in der auch Andreas Stumpf geboren wurde, und Diakon i. R. Günter Schöneich (Dritter von links) aus Oberspiesheim.
    Stefan Menz (rechts) mit dem Helferteam des Unterspiesheimer Seniorentreffs unter Leitung von Betty Scheuring (Vierte von links), einer Verwandten von Stumpf, und einzelnen Besuchern seines Vortrags wie Hans Werner (Zweiter von links) aus Unterspiesheim, ein ehemaliger Bewohner der Schafgasse, in der auch Andreas Stumpf geboren wurde, und Diakon i. R. Günter Schöneich (Dritter von links) aus Oberspiesheim. Foto: Rosie Füglein

    "Unterspiesheim und das liebe Obst". Unter dieser Überschrift nahm Kreisheimatpfleger Stefan Menz rund 50 Besucherinnen und Besucher des Seniorentreffs mit auf eine Reise ins 19. Jahrhundert – in eine Zeit, als die Straßen noch unbefestigt waren und viele Handwerker und Landwirte in Unterspiesheim lebten. Damals, genauer 1886, wurde in Unterspiesheim Andreas Stumpf geboren. Er begeisterte sich schon früh für Obstbäume und Obstverwertung. Später sollte er ein wichtiges Patent erfinden: die Haltbarmachung von Obstsäften. Da Stumpf mit 16 Jahren Unterspiesheim verließ, ist der Obstspezialist, Erfinder und erfolgreiche Unternehmer der Bevölkerung heute kaum mehr bekannt. Einige betagte Besucher des Seniorennachmittags konnten sich noch an das Geburtshaus und den älteren Andreas Stumpf erinnern. Auch Betty Scheuring, die Letzte im Ort verbleibende Verwandte der Familie Stumpf, war anwesend.

    Bei seinem Vortrag schöpfte Menz vor allem aus der Autobiografie, die Stumpf kurz vor seinem Tod 1963 fertigstellte, und aus den vielen historischen Ansichtskarten, die ihm der Ortschronist Josef Ortner zur Verfügung stellte. Er zeigte, wie sehr sich die Landschaft seit der Zeit von Andreas Stumpf verändert hat: Neubausiedlungen und Gewerbegebiete sind an die Stelle des grünen Bandes von Obstbäumen getreten, das früher den Ort umgab. Menz hob auch hervor, wie sehr sich unser Lebensstil von der Natur entfernt hat: "Früher holten die Dorfbewohner unterschiedlichstes Obst von der Streuobstwiese. Die Kinder mussten mithelfen, mussten brachen, ernten, Unkraut jäten, Hasengras pflücken, Tiere versorgen. Heute gehen wir in den Supermarkt um die Ecke und kaufen uns Einheitsäpfel", so Menz.

    Martin Mack gab zu, dass er froh war, als vor etwa 60 Jahren die Streuobstwiesen niedergemacht wurde, weil es dafür vom Staat eine Prämie gab. "Aus heutiger Sicht war das natürlich falsch, aber damals waren wir erleichtert, weil die harte Arbeit wegfiel." Susi Kobosil sagte, dass ihre Familie die Tradition fortführe, wenn auch anders: Ihre Schwiegertochter sei Lehrerin, sie ernte die Äpfel mit ihren Schülern. Der Apfelsaft, den sie daraus herstellen, wird in der Schule verkauft.

    Von: Erhard Scholl (für den Seniorenkreis Unterspiesheim)

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