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SCHWEINFURT: Anja Gutgesell als Weihnachtsfrau

SCHWEINFURT

Anja Gutgesell als Weihnachtsfrau

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    Anja Gutgesell als Weihnachtsfrau
    Anja Gutgesell als Weihnachtsfrau

    Was reimt sich auf die Zeile „Wenn es in der Welt dezembert“? Kein Geringerer als Heinz Erhardt hatte die zündende Idee, und setzte fort: „und der Mond wie ein Kamembert“. Unter diesem Motto unterhielten die Entertainerin Anja Gutgesell und der Pianist Klaus Feldner ihr Publikum in der Disharmonie mit Weihnachtsliedern und Gedichten. Mal ernst und traditionell, doch meist spaßig und kommerziell (!). Wer bis dato Dezember als Synonym für Geschenkestress, süßlich verkitschte Dauerberieselung oder die Jahresendhektik verstanden hatte, war spätestens nach diesen zwei Stunden heiter entspannt und konnte sich angenehmeren Dingen wie einem Gläschen Glühwein widmen.

    Anja Gutgesell hatte in ihrem schier unerschöpflichen Fundus von Liedern gegraben und eine Sammlung von bekannten und klangschönen Bearbeitungen von Weihnachtsliedern mitgebracht. Da gab es Lieder von Engelbert Humperdinck über den „Stern von Bethlehem“, ein traditionelles französisches Lied, ganz in die Betrachtung des Jesuskindes versunken oder ganz innige. Richtig lauschig wurde es bei „Es wird scho glei dumpa“ und „Josef, lieber Josef“.

    Die Pointen der Gedichte kullerten Anja Gutgesell nur so von den Lippen, mit einem verschmitzten Blinzeln, und mit ihrer wandlungsfähigen Stimme wurde sie jedem Lied gerecht – mal sanft, mal kräftig. Mit kleinen Pannen ging sie professionell um und funktionierte kurzerhand einen falschen Einsatz zum Treppenwitz des Abends um.

    Vor allem im zweiten Teil des Programms drehte Gutgesell auf und schmetterte einen Winterhit nach dem anderen. Klaus Feldner steuerte am Flügel die stimmungsvolle Begleitung bei; in langjähriger Zusammenarbeit sind die beiden ein perfektes Team geworden. „Jingle Bells“ und „Rudolph, the red nosed reindeer“ blinkten durch eine imaginäre Phantasielandschaft mit Glitzerschnee und allerlei Getier. Das Weihnachtsmäuschen lehnte sich an den Notenständer, und der Elch und Santa Claus hielten als Fingerpüppchen ein munteres Stelldichein.

    An dem minikurzen, pelzverbrämten Samtkleidchen zuppelte die Weihnachtsfrau herum, doch es wurde nicht länger. Loriots Adventsgedicht schließlich rezitierte sie mit unschuldigem Augenaufschlag. Niemandem fiel auf, dass im Kamin kein Feuer knisterte und es draußen keine dicken Flocken vom Himmel wirbelten. Die amerikanischen Weihnachtslieder von White Xmas und „Xmastime in the City“ und die unvermeidliche Schlittenfahrt zauberten reichlich Weihnachtswunderwinterstimmung in den Saal.

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