Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Anklage gegen Höller wurde erweitert

Stadt Schweinfurt

Anklage gegen Höller wurde erweitert

    • |
    • |
    Er motivierte Spitzensportler wie Läuferin Grit Breuer und Fußballtrainer Christoph Daum: Der Star-Coach Jürgen Höller ist trotzdem mit seiner Firma in Konkurs gegangen.
    Er motivierte Spitzensportler wie Läuferin Grit Breuer und Fußballtrainer Christoph Daum: Der Star-Coach Jürgen Höller ist trotzdem mit seiner Firma in Konkurs gegangen. Foto: Z6003 Klaus Franke (ZB)

    Angeklagt wird der seit dem 31. Oktober 2002 in Würzburg in Untersuchungshaft sitzende Höller in diesen beiden Fällen wegen falscher Versicherung an Eides statt sowie wegen Untreue, Bankrott und fahrlässigem Verstoß gegen das Kreditwesengesetz. Im Offenbarungseid, den der 38-Jährige am 3. September vor dem Amtsgericht Schweinfurt abgegeben hat, habe Höller laut Anklage die Existenz von 65 000 Euro Barmitteln und 230 000 Euro auf einem Bankkonto in der Schweiz verschwiegen haben.

    Der Leitende Oberstaatsanwalt Clemens Lückemann (Würzburg) bestätigte diese bisher nicht bekannte weitere Straftat und teilte mit, dass so die erweiterte Anklage mittlerweile dem Gericht zugestellt ist. Der Oberstaatsanwalt zeigte sich zuversichtlich, dass die Beweise für eine Verurteilung zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe ausreichen.

    Höller wird unter anderem vorgeworfen, im Frühjahr 2001 knapp 1,5 Millionen Mark vom Konto seiner Vermögensverwaltungs GmbH auf sein Privatkonto überwiesen zu haben. Höller habe damit seine erheblichen persönlichen Zahlungsschwierigkeiten ausgeglichen. Aus sichergestellten Dokumenten gehe hervor, dass Höllers laufende monatliche Ausgaben durchschnittlich um 20 000 Mark über den Einkünften gelegen hätten.

    Höller soll außerdem mit einer Scheinrechnung einer Fremdfirma per Scheck rund 290 000 Mark ohne gleichwertige Gegenleistung aus dem Vermögen seiner GmbH gezahlt haben. Von diesem Betrag seien mindestens 200 000 Mark an Höller zurück geflossen, wirft ihm die Anklagebehörde vor. Die GmbH sollte eigentlich die Gelder von zirka 250 Anlegern verwalten, die bis zuletzt vergeblich auf einen Börsengang warteten.

    Angeklagt ist neben diesen Fällen der Veruntreuung von Geldern auch der fahrlässige Verstoß gegen das Kreditwesengesetz. Höller hätte die Übertragung der Anlegergelder auf seine GmbH anmelden müssen, tat dies aber nicht. Die Staatsanwaltschaft geht von einer Schadenshöhe von mindestens 1,8 Millionen Mark aus.

    Langeweile dürfte Höller im Gefängnis nicht haben. Er ist laut Angaben des Pendo-Verlages (Zürich) dabei, sein für das Frühjahr geplantes Buch "Jetzt erst recht" umzuschreiben. Statt der fesselnden Geschichte eines tief gefallenen Mannes, der sich selbst wieder aus der Krise führt, soll in der neuen Fassung auch ein "zerknirschter Höller zu sehen sein", so Pressesprecherin Esther von Bruchhausen. Das Buch "Augen zu und durch" heißen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden