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Anteil nehmen am Schrecken

Landkreis Schweinfurt

Anteil nehmen am Schrecken

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    München/Gochsheim (kab) Das Thema klingt nicht anders als die Titel anderer Talkshows: "Chaos im Friedhof". Es ist Dienstagnachmittag, Talkshow-Zeit, der Sender kein Privater, sondern öffentlich rechtlich: ARD. Fernsehpfarrer Jürgen Fliege auf Tuchfühlung mit dem, was nach dem Tod kommt: Pannen bei Beerdigungen, Särge, die ins Wasser klatschen, ein Angehöriger, der mit Tränen in den Augen berichtet, eine Frau, deren Mann nicht am gewünschten Platz bestattet werden darf - und schließlich ein Bürgermeister, der von etwas erzählt, das laut Fliege "überall passieren kann".

    Bürgermeister Wolfgang Widmaier aus Gochsheim ist zu Gast. Fliege setzt sich neben ihn, schlägt die Beine übereinander und steigt ganz belanglos ein ins Gespräch, mit einem Gruß nach Gochsheim und der Frage nach der Dauer einer Liegeverordnung. Erst langsam kommt das Gespräch auf den Unterschenkel, den Jäger bei Weyer entdeckt hatten. Teile einer Wachsleiche, wie man heute weiß, vom Fuchs auf einer alten Erdaushubdeponie ausgegraben. Eine unangenehme Geschichte, sagt Widmaier. Etwas, das nicht hätte passieren dürfen. Bei einer Nachbelegung seien wohl vor Jahren mit der Erde aus einem Grab auch Leichenteile abtransportiert worden. Aus welchem Friedhof sie stammen, sei nicht nachvollziehbar.

    "Berührt das Eure Leute?", fragt Fliege. Widmaier nickt, jedem sei "der Schrecken in die Glieder gefahren". Das Ende des Gesprächs - typisch der Fernsehpfarrer. Fliege: "Ihr lieben Leute aus Gochsheim, die das so erschreckt hat. Anteilnahme an Eurem Schrecken, dass wollen wir auch sagen. Dahinter steckt auch Mitgefühl." Nicht nur Einschaltquoten, versteht sich.

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