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Kolitzheim: Apfel, Birne, Zwetschge: 25 junge alte Obstbäume auf Streuobstwiesen um Kolitzheim neu gepflanzt

Kolitzheim

Apfel, Birne, Zwetschge: 25 junge alte Obstbäume auf Streuobstwiesen um Kolitzheim neu gepflanzt

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    Sie feierten mit einem kleinen Umtrunk - alkoholfreiem Apfelpunsch, natürlich aus Äpfeln von Kolitzheimer Streuobstwiesen hergestellt - die jüngst durchgeführte Pflanzung von 25 Obstbäumen auf Streuobstwiesen in der Kolitzheimer Flur: Ingrid Bender, Gemeinderat Berthold Pfaff, Christine Bender, Michael Mäuser, Henrik Bender und Rudi Hegler (von links).
    Sie feierten mit einem kleinen Umtrunk - alkoholfreiem Apfelpunsch, natürlich aus Äpfeln von Kolitzheimer Streuobstwiesen hergestellt - die jüngst durchgeführte Pflanzung von 25 Obstbäumen auf Streuobstwiesen in der Kolitzheimer Flur: Ingrid Bender, Gemeinderat Berthold Pfaff, Christine Bender, Michael Mäuser, Henrik Bender und Rudi Hegler (von links). Foto: Erhard Scholl

    25 junge Obstbäume wurden in der Kolitzheimer Flur auf Streuobstwiesen neu gepflanzt - auf den Grundstücken von Rudi Hegler, Klaus Seitz und Maria Schlotter. Die Pflanzung dieser Obstbäume wurde von der ILE Mainschleife Plus gefördert. Biolandwirt Michael Mäuser hatte die Grundstückseigner angesprochen und dafür gewonnen, bei der Antragstellung an die ILE mitzumachen.

    Gemeinderat Berthold Pfaff hatte die Gruben für die 15 Bäume, die auf dem Grundstück von Rudi Hegler gepflanzt worden waren, mit seinem Bagger ausgehoben. Christine Bender, Geschäftsführerin für den Bezirksverband Gartenbau und Landespflege Unterfranken, hatte die beteiligten Grundstücksbesitzer zu einem kleinen Treffen eingeladen - als kleines Zeichen des Dankes für die Bereitschaft, an dem Projekt "Streuobstwiesen" mitzumachen. Sie erinnerte daran, dass Kolitzheim früher von vielen Obstbäumen umgeben war, dass aufgrund von Veränderungen in der Landwirtschaft viele Bäume gefällt wurden. Erschließung von neuen Baugebieten und der Straßenbau trugen auch zum Verschwinden vieler Obstbäume bei.

    Warum Streuobstwiesen so wichtig sind

    Erst ab den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erkannt man, dass es aber wichtig sei, die alten Bestände von Obstbäumen, die noch vorhanden seien, möglichst zu erhalten, und neue Streuobstwiesen anzulegen. Die Blütenpflanzen unter den Bäumen spenden den Bienen, Schmetterlingsraupen, Heuschrecken und anderen Insekten Nahrung. Diese dienen wiederum den Vögeln, kleinen Säugetieren und Fledermäusen als Nahrung. Die abgestorbenen Blütenstängel bieten Kleinlebewesen vielfältige Möglichkeiten, gut über den Winter zu kommen. Altbäume bieten Höhlenbrütern wie Spechten, Gartenrotschwanz, Haselmäusen und Fledermäusen Unterschlupf.

    Christine Bender, die  Geschäftsführerin für den Bezirksverband Gartenbau und Landespflege Unterfranken, präsentiert eine Auswahl der Früchtevielfalt von Früchten alter Sorten.
    Christine Bender, die Geschäftsführerin für den Bezirksverband Gartenbau und Landespflege Unterfranken, präsentiert eine Auswahl der Früchtevielfalt von Früchten alter Sorten. Foto: Erhard Scholl

    Darüber hinaus tragen Streuobstbestände zum Klimaschutz in der unmittelbaren Umgebung bei: Sie bilden Hindernisse für den starken Wind, sorgen durch ihr Blattwerk im Sommer für den Temperaturausgleich und sie sorgen dafür, dass das Wasser im Boden nicht so schnell verdunstet, weil die Blätter Schatten spenden.

    Alte Sorten, die vom Verschwinden bedroht sind

    Die 25 Streuobstbäume, die jüngst gepflanzt wurden, stammen alle aus einer regionalen Baumschule. Es sind Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäume. Ein Ziel dieser Baumpflanzungen ist es auch, alte Sorten, die vom Verschwinden bedroht sind, zu erhalten. So werden in einigen Jahren Äpfel von der Sorte "Kaiser Alexander", "Roter Boskop", Rheinische Goldparmäne", Birnen der Sorte "Gräfin von Paris" und Zwetschgen der Sorte "Fränkische Hauszwetschge" zu ernten sein.

    Christine Bender hatte zum jüngsten Treffen einen Korb mit einer Auswahl alter Obstsorten mitgebracht. Denkt man an die Ernte, liegt die Frage nahe, wie das Obst vermarktet werden kann. Man freue sich natürlich, wenn die Bäume reichlich tragen. Bis eine größere Ernte zu erwarten ist, wird es aber noch einige Jahre dauern, denn die Bäume sind noch jung. Damit sie gut wachsen können, müssen sie - gerade in den trockenen Sommern - auch bewässert werden. Hier ist schon vorgesorgt, denn die dafür notwendigen Wassersäcke wurden mit beantragt und bewilligt, sodass die Bewässerung erfolgen kann, berichtet Michael Mäuser.

    Eine eigene mobile Obstpresse oder ein Zusammenschluss denkbar

    Da die Erntemenge aktuell sowohl von den Altobstbeständen als auch von den neu gepflanzten Bäumen noch nicht allzu groß sind, hat man in Richtung Vermarktung noch nichts unternommen. Manche bringen ihre Äpfel in die umliegenden Keltereien, so erhalten sie Apfelsaft und Apfelmost für den Hausgebrauch. Es gebe aber schon Überlegungen, eine eigene mobile Obstpresse anzuschaffen, die man dann auch anderen zur Verfügung stellen könnte, oder sich mit anderen Streuobstwiesenbesitzern in umliegenden Ortschaften zusammenzuschließen, um sich um die Vermarktung zu kümmern.

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