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SCHWEINFURT: Arbeiten die Banken „enkeltauglich“?

SCHWEINFURT

Arbeiten die Banken „enkeltauglich“?

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    Gelbes Band durchschnitten: (von links) Direktor Manuel Durlak, IHK-Präsident Dieter Pfister, OB Sebastian Remelé, Direktor Bernhard Langhans und zwei Mitarbeiterinnen. Hinten Pfarrer Joachim Morgenroth, Dekan Oliver Bruckmann und die Verantwortlichen der Geschäftsleitung Bayern Nord  Stephan Gehlert, Frank Haberzettel und Berthold Stahl.
    Gelbes Band durchschnitten: (von links) Direktor Manuel Durlak, IHK-Präsident Dieter Pfister, OB Sebastian Remelé, Direktor Bernhard Langhans und zwei Mitarbeiterinnen. Hinten Pfarrer Joachim Morgenroth, Dekan Oliver Bruckmann und die Verantwortlichen der Geschäftsleitung Bayern Nord Stephan Gehlert, Frank Haberzettel und Berthold Stahl. Foto: Foto: Katharina Winterhalter

    Die Fusion zwischen Commerzbank und Dresdner Bank zur neuen Commerzbank 2009 ist in Schweinfurt nun auch räumlich vollzogen. Seit Donnerstag gibt es nur noch die Filiale in der Spitalstraße 34. Sie wurde umgebaut, renoviert und am Donnerstag mit zahlreichen Gästen wiedereröffnet. „Es ist eine der größten Filialen in Deutschland“, betonte Direktor Manuel Durlak bei seiner Ansprache und legte die Messlatte hoch: Er möchte sein Haus zur besten Kundenbank in Schweinfurt machen.

    Ihre erste Filiale machte die Commerzbank in Schweinfurt vor fast 50 Jahren auf, die Dresdner Bank startete vor 80 Jahren. Ihre Geschäftsräume waren zuletzt am Albrecht-Dürer-Platz. Sie stehen nun leer, was Oberbürgermeister Sebastian Remelé zu der Bemerkung veranlasste, die Bank werde sich sicher darum kümmern. In Anspielung auf die aktuelle Diskussion um Leerstände betonte der OB, es sei nicht Aufgabe der Stadt, Immobilienmakler zu spielen. Im Übrigen zeigte er sich stolz auf die wachsende Bankenlandschaft in Schweinfurt, die ein Beweis für den gesunden Zustand des Wirtschaftsstandorts sei und atypisch im bundesweiten Vergleich.

    Kritischere Worte fand IHK-Präsident Dieter Pfister. Er sprach das schlechte Image der Banken und das gestörte Vertrauensverhältnis zu den Kunden an. Vertrauen könne nur aufgebaut werden, wenn die Banken auf Extremgeschäfte wie in der Vergangenheit verzichten. Dazu nahm Frank Haberzettel, Vorsitzender der Geschäftsleitung Bayern Nord, im Anschluss direkt Stellung und betonte, dass die Commerzbank seit zweieinhalb Jahren keine Eigenspekulationen mehr tätige. Investmentbanking gehöre zum Geschäft, aber reduziert auf ein vernünftiges Maß.

    Zum angekündigten Abbau von bundesweit 1000 Stellen bei der Commerzbank, den Pfister angesprochen hatte, nahm bei dieser Feier niemand Stellung. Betont wurde aber mehrmals, dass in Schweinfurt alle 37 Arbeitsplätze aus beiden Filialen erhalten wurden. Der IHK-Präsident sprach auch Lob aus, der Mittelstand brauche die Commerzbank.

    Frank Haberzettel nutzte die Gelegenheit, eine neue Personalie bekannt zu geben. Stephan Gehlert, der vor einigen Jahren in Schweinfurt Filialdirektor war, wechselt in die Geschäftsleitung für die Region Bayern Nord. Auch Haberzettel sprach von schwierigen Zeiten für die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren. Er kündigte die neue Strategie an, sich noch mehr auf die regionale Arbeit mit Privatkunden und Mittelstand zu konzentrieren. Und er betonte, dass die Vergütung der Führungskräfte auch von der Kundenzufriedenheit abhängen.

    Stephan Gehlert plauderte ein wenig aus dem privaten Nähkästchen und verriet, dass die Schweinfurter Zeit für ihn und seine Frau die schönste gewesen sei. Die abschließende ökumenische Segnung gemeinsam mit seinem katholischen Kollegen Pfarrer Joachim Morgenroth, nutzte Dekan Oliver Bruckmann für einige eindringliche Sätze. Die Banken müssten sich immer wieder fragen, ob das, was sie mit dem Geld anfangen, auch „enkeltauglich“ sei. Für Bruckmann ist das ein passendes Synonym für Nachhaltigkeit. Der Dekan nahm die Kirchen nicht aus. Auch sie hätten viel mit Geld zu tun und auch sie würden Fehler machen.

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