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SCHWEINFURT: Archäologen in der Apostelgasse

SCHWEINFURT

Archäologen in der Apostelgasse

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    Bevor die Baumaßnahmen auf dem Parkplatz des Hotels Ross in der Apostelgasse beginnen, nehmen Archäologen Grabungen vor, um den Bestand zu dokumentieren. In dem großen Loch fanden sie wie erwartet den Verlauf des alten Stadtgrabens, Reste der Stadtmauer werden unter dem angrenzenden weißen Nachbargebäude vermutet.
    Bevor die Baumaßnahmen auf dem Parkplatz des Hotels Ross in der Apostelgasse beginnen, nehmen Archäologen Grabungen vor, um den Bestand zu dokumentieren. In dem großen Loch fanden sie wie erwartet den Verlauf des alten Stadtgrabens, Reste der Stadtmauer werden unter dem angrenzenden weißen Nachbargebäude vermutet. Foto: FOTO Stefan Dietzer

    Sie stießen wie erwartet auf Teile des alten Stadtgrabens. Auf dem Areal in der Apostelgasse am nördlichen Georg-Wichtermann-Platz entsteht ein Neubau mit der Buchhandelskette Hugendubel als Hauptmieter (wir berichteten). Die Grabungen dienen laut Agnes Keß vom Landesamt für Denkmalpflege der Dokumentation des Bestandes, bevor die Bauarbeiten beginnen. Die Grabung sei bauvorgreifend eingeplant gewesen, weshalb auch keine Verzögerungen zu erwarten seien.

    Etwa drei Meter tief hat sich der Bagger in den Parkplatz gefressen. Grabungsleiter Frank Feuerhahn von der Firma Heyse zeigt auf eine schräg abfallende Lehmschicht – den ehemaligen in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Stadtgraben aus dem 13. Jahrhundert, wie der Archäologe erklärt. Viel ungleichmäßiger sind die darüber liegenden Schichten. Als die Stadtgrenzen im 16. Jahrhundert zu eng wurden, füllten die Schweinfurter den alten Graben mit Schutt, Abfall und Erde auf. Von der direkt benachbarten alten Stadtmauer entdeckten die Archäologen nichts: Sie beginnt vermutlich erst unter einem benachbarten Gebäude. Dass davon noch viel übrig ist, bezweifelt Feuerhahn: Die Steine seien sicher ebenfalls als Füll- oder Baumaterial verwendet worden.

    Über der zugeschütteten Fläche entstanden später neue Gebäude und Hofflächen mit Latrinen. Darin sei auch Hausabfall entsorgt worden, so Feuerhahn. Zum Beispiel kaputte Keramikgefäße, wie sie die Archäologen zu Tage gefördert haben. Zu sehen sind auch ein niedriges Mäuerchen und eine modernere Latrine, die nur etwa 100 Jahre alt ist. Bei den Funden tauchte aber bisher nichts Unerwartetes auf, wie etwa die erstaunlich gut erhaltene Spitaltor-Brücke in der Schultesstraße im vergangenen Jahr. So werden die Abriss- und Baumaßnahmen wohl ihren geplanten Gang nehmen. Damit rechnet auch Georg Wiederer, der zusammen mit Jürgen und Walter Süß die Bauherrengemeinschaft bildet.

    Während der Grabenschnitt noch erweitert wird, beginnen die Abrissarbeiten der angrenzenden Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Darunter sind laut Feuerhahn keine Funde mehr zu erwarten, da die Gebäude doppelt unterkellert sind.

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